his KdUihnche.
KALABSCHE.
31. Baute. 341
als Orakel befragt zu werden, und dann wieder nach Philae zurück-
gebracht wurde. Unter Kaiser Mareian wurde durch dessen Feld-
herr» Maximinus 451 n. Ohr. ein hundertjähriger Frieden mit
Blemmyern und Nobaden geschlossen, der aber nur so lange ge-
halten wurde, als Maximinus lebte. Die Nobaden wurden auf
Veranlassung der Königin Theodora um 540 zum Chrigtenthura
bekehrt und bald darauf auf Befehl des Kaisers Justinian Norses
nach Ägypten gesandt , welcher den Tempel der Isis zu Philae
schloß und die Heiligthümei desselben nach Constantinopel schickte.
Zum Bischof der im Tempel errichteten Kathedrale wurde Theo-
doras ernannt (s. Philae, S. 314). Ungefähr um diese Zeit fand die
Niederlage derlllemmyer durch den christlich gewordenen Fürsten
der Nobaden Silko statt, welcher seinen Sieg in einer griechischen
Inschrift auf einem Pfeiler des Tempels von Kalabsche (s. unten)
verherrlicht hat.
Der jetzt vorhandene große Tempel ist unter dem romischen
Kaiser Augustus und seinen Nachfolgern erbaut worden. Die zahl-
reichen griechischen Inschriften (auch eine lateinische In Hexa-
metern) sind aus den Zeiten des Domitian, Trajan, Hadrian und
Antoninus Pius, von späteren Kaisern Alexander Severus und Phi-
lippus. Es bezeugen Soldaten der spanischen, ituräischen und
thebaischen Cohorte dem großen Gotte Mandulis ihre Verehrung.
Der Tempel hat mit seiner inneren Umfassungsmauer eine Tiefe
von 71,5m auf eine Breite von 35,5m. Außerdem umgab ihn noch
eine zweite Umfassungsmauer, an deren nordöstlichen und süd-
westlichen Ecken kleine Tcmpelchen angebracht waren. Vor dem
letzteren stehen hintereinander fünf Säulen. Zu dem massiven
Pylon, an welchen sich die innere Umfassungsmauer unmittelbar
anschließt und damit ein kompaktes Gebäude bildet, führt vom Nil
aus eine Treppe, dann ein 31,gm langer und c. 8m breiter aus
Werkstücken hergestellter Weg zu einer zweiten Treppe von 20
Stufen, über die man zu dem schmalen vor dem Pylon liegenden
Plateau gelangt. Der Zugang ist nicht frei, sondern durch herabge-
stürzte Steine und die Wohnungen von Eingeborenen, die sich
um den ganzen Tempel herum angesiedelt haben, versperrt. Im
Innern des Pylonen sind wie in FMfu Stiegen und Gemächer ange-
bracht; der oberste Theil desselben ist zerstört. Der Pylon liegt
übrigens nicht in einer geraden Linie mit den folgenden Gebäuden,
sondern ist etwas gegen die Achse des Tempels geneigt. Wenn man
durch das Thor des Pylonen eingetreten ist, berindet man sich in
dem 20m tiefen Vorhof, dessen Boden ganz mit herabgefallenen
Blöcken bedeckt, ist. Von der früher hier befindlichen doppelton
Säulenreihe, wohl 2x4 auf jeder Seite, steht nur noch eine Säule
auf der 1. Seite aufrecht. R. und 1. von diesem Vorhofe sind in der
Mauer selbst je 4 schmale Kammern angebracht und eine Thür führt
r- aus dem Vorhof in den äußeren Umgang. Auf der pylonenartig
zulaufenden r. Wand'des Einganges zum folgenden Saale befindet
KALABSCHE.
31. Baute. 341
als Orakel befragt zu werden, und dann wieder nach Philae zurück-
gebracht wurde. Unter Kaiser Mareian wurde durch dessen Feld-
herr» Maximinus 451 n. Ohr. ein hundertjähriger Frieden mit
Blemmyern und Nobaden geschlossen, der aber nur so lange ge-
halten wurde, als Maximinus lebte. Die Nobaden wurden auf
Veranlassung der Königin Theodora um 540 zum Chrigtenthura
bekehrt und bald darauf auf Befehl des Kaisers Justinian Norses
nach Ägypten gesandt , welcher den Tempel der Isis zu Philae
schloß und die Heiligthümei desselben nach Constantinopel schickte.
Zum Bischof der im Tempel errichteten Kathedrale wurde Theo-
doras ernannt (s. Philae, S. 314). Ungefähr um diese Zeit fand die
Niederlage derlllemmyer durch den christlich gewordenen Fürsten
der Nobaden Silko statt, welcher seinen Sieg in einer griechischen
Inschrift auf einem Pfeiler des Tempels von Kalabsche (s. unten)
verherrlicht hat.
Der jetzt vorhandene große Tempel ist unter dem romischen
Kaiser Augustus und seinen Nachfolgern erbaut worden. Die zahl-
reichen griechischen Inschriften (auch eine lateinische In Hexa-
metern) sind aus den Zeiten des Domitian, Trajan, Hadrian und
Antoninus Pius, von späteren Kaisern Alexander Severus und Phi-
lippus. Es bezeugen Soldaten der spanischen, ituräischen und
thebaischen Cohorte dem großen Gotte Mandulis ihre Verehrung.
Der Tempel hat mit seiner inneren Umfassungsmauer eine Tiefe
von 71,5m auf eine Breite von 35,5m. Außerdem umgab ihn noch
eine zweite Umfassungsmauer, an deren nordöstlichen und süd-
westlichen Ecken kleine Tcmpelchen angebracht waren. Vor dem
letzteren stehen hintereinander fünf Säulen. Zu dem massiven
Pylon, an welchen sich die innere Umfassungsmauer unmittelbar
anschließt und damit ein kompaktes Gebäude bildet, führt vom Nil
aus eine Treppe, dann ein 31,gm langer und c. 8m breiter aus
Werkstücken hergestellter Weg zu einer zweiten Treppe von 20
Stufen, über die man zu dem schmalen vor dem Pylon liegenden
Plateau gelangt. Der Zugang ist nicht frei, sondern durch herabge-
stürzte Steine und die Wohnungen von Eingeborenen, die sich
um den ganzen Tempel herum angesiedelt haben, versperrt. Im
Innern des Pylonen sind wie in FMfu Stiegen und Gemächer ange-
bracht; der oberste Theil desselben ist zerstört. Der Pylon liegt
übrigens nicht in einer geraden Linie mit den folgenden Gebäuden,
sondern ist etwas gegen die Achse des Tempels geneigt. Wenn man
durch das Thor des Pylonen eingetreten ist, berindet man sich in
dem 20m tiefen Vorhof, dessen Boden ganz mit herabgefallenen
Blöcken bedeckt, ist. Von der früher hier befindlichen doppelton
Säulenreihe, wohl 2x4 auf jeder Seite, steht nur noch eine Säule
auf der 1. Seite aufrecht. R. und 1. von diesem Vorhofe sind in der
Mauer selbst je 4 schmale Kammern angebracht und eine Thür führt
r- aus dem Vorhof in den äußeren Umgang. Auf der pylonenartig
zulaufenden r. Wand'des Einganges zum folgenden Saale befindet