Abb. ^9. Neukatzenclnbogen (Ray) und Rheinfels um das Iahr lSM (nach einem kolorirten Stiche).
Vou dem südweftlichen Eingangsthou zum Vorhof
der Burg war eine einfache Ehrenpforte, deren zwei
Masten wimpeln in den Reichsfarben trugen, errichtet-
Das auf dem Bergfricd stehende Rrahngerüst hatte einen
kleinen thurmartigen Aufbau erhalten, der eine aus
Tannengrün auf Eisengestell gesiochtene Raiserkrone trug.
Gerüst und Aufbau waren mit Dannen-Gehängen und
-Gewinden geziert; Laustube und Bauschenke in ähnlicher
weise geschmückt. Es war ferner beabsichtigt, Sr. Ma-
jestät die Bitte zu unterbreiten, in seiner Gegenwart
eine Urkunde in einen Grundstein an der Felsenunter-
mauerung des Bergfrieds versenken zu dürfen. Hierzu
wurde an dieser Stelle eine mit Tannengewinden und
wimpeln geschmückte Rüstung hergestellt.
Nebel und Regen bewogen Se. Majestät, noch in
leyter Stunde seinen Besuch für Sonntag, den 12. Mai
ansagen zu lajsen.
Gegen 4 Uhr traf Se. Majestät auf der Burg ein.
^kachdem der Raiser, der sich augenscheinlich in der
heitersten Stimmung befand, den Architekten Ebhardt
begrüßt und cinige Dorstellungen entgegengenommcn hatte,
begann der Rundgang durch die Burg. Dieser führte
zunächst durch den Dhiergarten nach dem Sternbau, wo
cinige interejsante Fundamentrefte in leyter Zeit freigelcgt
waren und die hervorragend beherrschende Lage dieser Be-
festigung des östlichen Bergrückens dargelegt wurde.
Hierauf führte Herr E. den hohen Besucher zu der am
Bergfried hergestellten Rüstung und bat ihn, hier gnädigft
die Grundsteinlegung zur wiederherstellung vollziehen zu
wollen.
Nachdem der Raiser und der Statthalter allein die
Urkunde unterzeichnet hatten, wurde dieselbe zusammen
mit verschiedenen den Bau betreffenden Schrifren, Münzen,
Photographien und Poftwerthzeichen in eine kupferne
Rapsel eingelöthet, diese in die vorbercitete Oeffnung ver-
senkt, die Deckplatte darüber geschoben und vergoffen,
worauf der hohe Bauherr, die Hcrren scines Gefolges
und der Bauverwaltung die üblichen drei Hammerschläge
rhaten.
Der wcitere Rundgang führte nun an der ^kordseire
der Burg entlang, um das westliche große Bollwerk
herum nach dcm auf der Südseire befindlichen Bauhofe,
wo die Fundstücke einer eingehenden Besichtigung unter-
zogen wurden; von hier durch den westlichen Dhorbogen
in den Vorhof zur Burg. Hier erregten zunächst die
Reste der früheren Stallungen mit den wohlerhaltenen
Standentwässerungcn lebhafte Beachtung. Durch das
Löwcnthor führte der weg weiter in die innere Burg.
Der am Eingange derselben befindliche öö m tiefe Brunnen-
schacht, sowie die Rellerräume an der westseite des
inneren Burghofes waren durch Acetylenlampen beleuchtet
und konnten genau besichtigt werden. ^ssach Inaugen-
scheinnahme des Rüchenbaues wurde auf der westlichen
wendeltreppe zum ersten Stockwerk dcs pallas und, nach
kurzem Verweilen im westlichen Saalbau, durch den
hohen Garten nach dem großen Bollwerk hinaufgestiegen.
Die Geschützkammern und Vertheidigungsgänge desselben
wurden eingehend besichtigt.
Das wetrer war inzwischcn immer klarer und schöner
geworden; so bot sich nun dem Herrscher von dcr Höhe
des Bollwerks ein prächtiger Ausblick, wie er ihn bei
früheren Besuchen nicht gchabt hatte. Voll lebhafrer
Befriedigung folgte er den Ausführungen des Herrn
Ebhardt. Daneben wurde Herr pionirlieurenant Schmidt
hier zu einem kurzen Vortrage über die drei Linien
der von ihm vermessenen elektrischen Bahnlinie, die bis
zum Fuße des Burgberges geplant ist, herangezogen.
^kur zögernd trennte der Raiser sich von dem schönen
Landschaftsbilde; doch drängte die Zeit zum Aufbruch.
Nachdem noch der Aufstieg zum Bergfried unternommen,
und die im erstcn Stockwerk des Hochschlosses ausgestellten
wiederherstellungsplänc von Herrn Ebhardt erläuterr
waren, erfolgte der Abstieg zum Vorhof, wo der Archirekt
einen Ehrentrunk überreichen durfte.
Auf nächstem wege ging es dann zum play vor dem
Sternbau, von wo gegen ö Uhr die Abfahrt des Raisers
und seines Gefolges erfolgre.
Vou dem südweftlichen Eingangsthou zum Vorhof
der Burg war eine einfache Ehrenpforte, deren zwei
Masten wimpeln in den Reichsfarben trugen, errichtet-
Das auf dem Bergfricd stehende Rrahngerüst hatte einen
kleinen thurmartigen Aufbau erhalten, der eine aus
Tannengrün auf Eisengestell gesiochtene Raiserkrone trug.
Gerüst und Aufbau waren mit Dannen-Gehängen und
-Gewinden geziert; Laustube und Bauschenke in ähnlicher
weise geschmückt. Es war ferner beabsichtigt, Sr. Ma-
jestät die Bitte zu unterbreiten, in seiner Gegenwart
eine Urkunde in einen Grundstein an der Felsenunter-
mauerung des Bergfrieds versenken zu dürfen. Hierzu
wurde an dieser Stelle eine mit Tannengewinden und
wimpeln geschmückte Rüstung hergestellt.
Nebel und Regen bewogen Se. Majestät, noch in
leyter Stunde seinen Besuch für Sonntag, den 12. Mai
ansagen zu lajsen.
Gegen 4 Uhr traf Se. Majestät auf der Burg ein.
^kachdem der Raiser, der sich augenscheinlich in der
heitersten Stimmung befand, den Architekten Ebhardt
begrüßt und cinige Dorstellungen entgegengenommcn hatte,
begann der Rundgang durch die Burg. Dieser führte
zunächst durch den Dhiergarten nach dem Sternbau, wo
cinige interejsante Fundamentrefte in leyter Zeit freigelcgt
waren und die hervorragend beherrschende Lage dieser Be-
festigung des östlichen Bergrückens dargelegt wurde.
Hierauf führte Herr E. den hohen Besucher zu der am
Bergfried hergestellten Rüstung und bat ihn, hier gnädigft
die Grundsteinlegung zur wiederherstellung vollziehen zu
wollen.
Nachdem der Raiser und der Statthalter allein die
Urkunde unterzeichnet hatten, wurde dieselbe zusammen
mit verschiedenen den Bau betreffenden Schrifren, Münzen,
Photographien und Poftwerthzeichen in eine kupferne
Rapsel eingelöthet, diese in die vorbercitete Oeffnung ver-
senkt, die Deckplatte darüber geschoben und vergoffen,
worauf der hohe Bauherr, die Hcrren scines Gefolges
und der Bauverwaltung die üblichen drei Hammerschläge
rhaten.
Der wcitere Rundgang führte nun an der ^kordseire
der Burg entlang, um das westliche große Bollwerk
herum nach dcm auf der Südseire befindlichen Bauhofe,
wo die Fundstücke einer eingehenden Besichtigung unter-
zogen wurden; von hier durch den westlichen Dhorbogen
in den Vorhof zur Burg. Hier erregten zunächst die
Reste der früheren Stallungen mit den wohlerhaltenen
Standentwässerungcn lebhafte Beachtung. Durch das
Löwcnthor führte der weg weiter in die innere Burg.
Der am Eingange derselben befindliche öö m tiefe Brunnen-
schacht, sowie die Rellerräume an der westseite des
inneren Burghofes waren durch Acetylenlampen beleuchtet
und konnten genau besichtigt werden. ^ssach Inaugen-
scheinnahme des Rüchenbaues wurde auf der westlichen
wendeltreppe zum ersten Stockwerk dcs pallas und, nach
kurzem Verweilen im westlichen Saalbau, durch den
hohen Garten nach dem großen Bollwerk hinaufgestiegen.
Die Geschützkammern und Vertheidigungsgänge desselben
wurden eingehend besichtigt.
Das wetrer war inzwischcn immer klarer und schöner
geworden; so bot sich nun dem Herrscher von dcr Höhe
des Bollwerks ein prächtiger Ausblick, wie er ihn bei
früheren Besuchen nicht gchabt hatte. Voll lebhafrer
Befriedigung folgte er den Ausführungen des Herrn
Ebhardt. Daneben wurde Herr pionirlieurenant Schmidt
hier zu einem kurzen Vortrage über die drei Linien
der von ihm vermessenen elektrischen Bahnlinie, die bis
zum Fuße des Burgberges geplant ist, herangezogen.
^kur zögernd trennte der Raiser sich von dem schönen
Landschaftsbilde; doch drängte die Zeit zum Aufbruch.
Nachdem noch der Aufstieg zum Bergfried unternommen,
und die im erstcn Stockwerk des Hochschlosses ausgestellten
wiederherstellungsplänc von Herrn Ebhardt erläuterr
waren, erfolgte der Abstieg zum Vorhof, wo der Archirekt
einen Ehrentrunk überreichen durfte.
Auf nächstem wege ging es dann zum play vor dem
Sternbau, von wo gegen ö Uhr die Abfahrt des Raisers
und seines Gefolges erfolgre.