PUSCHENDORF • PFARRKIRCHE
411
CHORFENSTER nord II
Fig. 293 f., Abb. 315 f.
Zweibahniges Fenster von drei Zeilen, Kopfscheiben und dreiteiligem Maßwerkschluß. Partielle Farbverglasung mit
farbigen Wappenscheiben im Fenstersockel und darüber anschließender farbloser Butzenverglasung.
ia WAPPEN HALLER MIT BEISCHILD GROLAND
Fig. 293, Abb. 315
H. 85,5 cm, B. 37,7 cm.
Ehemals zugehörig zum Haller-Wappen in süd II, ib.
Erhaltung: Ergänzungen in Astwerkrahmen, Helmzier, -decken
und Hintergrund wurden offensichtlich im Zuge der Instandset-
zung von 1915 vorgenommen (Zettler?). Daneben scheinen grö-
ßere Partien im Fliesenboden und Hintergrunddamast überglast
worden zu sein. Die Bemalung ist in den wesentlichen Partien
intakt; Spuren von Rückseitenbemalung in Beischild, Helm und
Decken. Bleinetz von Frenzei erneuert.
Ikonographie: Das Wappen der Nürnberger Patrizierfamilie
Haller zeigt - hier nach links gerichtet - den schwarz gefüllten,
silbernen Schrägsparren in Rot, darüber den blaßgrauen Stech-
helm mit Kleinod (Mohrenrumpf) und rot-silberne Decken. Das
kleinere Beischild des ebenfalls ratsfähigen Nürnberger Ge-
schlechts der Groland links unten zeigt in Schwarz drei um eine
zentrale Blüte angeordnete silberne Sensenblätter in Deichsel-
stellung10. Die Verbindung der Wappen ist im Hinblick auf die
Datierung der Fensterstiftung vermutlich auf Wilhelm I. Haller
zu Ziegelstein (t 1504), Rat und Botschafter des burgundischen
Herzogs Karl des Kühnen, Nürnberger Ratsherr und Pfleger
zum Heiligen Kreuz, und seine Gemahlin Margarete geb. Gro-
land (T1487) zu beziehen11.
Farbigkeit, Ornament: Wappen s. Ikonographie. Bildrahmung
mit gelbem Astwerkbaldachin und graublauem Fliesenboden.
Mittelblauer Damastgrund (Muster X, 30).
CVMA A 12095, Großdia 98/101 A
ib WAPPEN WOLFF VON WOLFFSTAL MIT BEISCHILD
Fig. 294, Abb. 316
H. 85,5 cm, B. 37-37,5 cm.
Inschrift', auf dem Sockelstreifen mit gotischer Vier die Jahrzahl:
/490
Erhaltung: Vereinzelt größere Reparaturen in Schild, Decken
und rechter Bogenkonsole. Trotz zahlreicher Sprünge hat die
Malerei der Innenseite keine nennenswerten Verluste erfahren; in
den Helmdecken sind noch vereinzelte Spuren rückseitiger Kon-
turierung erhalten geblieben. In jüngster Zeit wurden die
Sprungbleie entfernt, Sprünge geklebt und stellenweise rücksei-
tig doubliert (so im Schild, den Helmdecken links und der
Bogenrahmung). Bleinetz erneuert.
Ikonographie: Das Wappen des Nürnberger Ratsgeschlechts der
Wolff von Wolffstal zeigt in Gold einen grauen Wolf; der kleine
Beischild in Blau zwei goldene Lilien über silbernem Dreiberg
(möglicherweise das Wappen der Nürnberger Familie Pühler)12.
Farbigkeit, Ornament: Wappen s. Ikonographie. Bildrahmung
mit weißem Astwerkbaldachin auf violetten Konsolen vor dun-
kelblauem Damastgrund (Muster X, 30). Weißer Sockelstreifen.
Technik: Im Beischild wurde innenseitig - für Lilien und Drei-
berg - der hellblaue Überfang mit mechanischen Mitteln ausge-
schliffen (bzw. -gekratzt); Lilien außerdem mit Silbergelb ausge-
malt.
CVMA A 12096, Großdia 98/102 A
CHORFENSTER süd II Fig. 295E, Abb. 317E
Zweibahniges Fenster von drei Zeilen, Kopfscheiben und dreiteiligem Maßwerkschluß. Partielle Farbverglasung mit
farbigen Wappenscheiben im Fenstersockel, darüber anschließend farblose Butzenverglasung.
ia WAPPEN MENDEL MIT BEISCHILD HALLER
Fig. 295, Abb. 317
H. 84 cm, B. 44 cm.
Erhaltung: Abgesehen von wenigen kleinen Ergänzungen und
älteren Flickstücken im Rahmen, möglicherweise auch im Flie-
senboden (Überglasung?) überwiegend originale Substanz. Loch-
förmige Korrosion besonders der gelben und roten Gläser dürfte
durch ausgeprägte Rückseitenbemalung ausgelöst worden sein.
Halbtonlasuren auf der Vorderseite stellenweise berieben. Ver-
9 Nach dem 1488 datierten Volckamer-Fenster in St. Sebald (Katalog der
frühen Werke Hirsvogels: Knappe, 1961, S. 6$f., allerdings ohne Berück-
sichtigung der Puschendorfer Glasgemälde).
10 Vgl. Friedrich, 1994, S. 45L
11 Biedermann, 1748, Tab. CXVIII. - Weitere Verbindungen Haller -
Groland auf Tab. DCXVI: (Wilhelm Haller (f 1431) - Clara Groland
(■(1430), Tab. CVIII: Ulrich Haller (1505) - Brigitta Groland (f 1475)
und T. CVI: Leupold Haller (J1489) - Maria Groland (J1476).
12 Vgl. Schöler, 1975, Taf. 46 (Nr. 9). - Zu vergleichen wäre G.W. K.
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CHORFENSTER nord II
Fig. 293 f., Abb. 315 f.
Zweibahniges Fenster von drei Zeilen, Kopfscheiben und dreiteiligem Maßwerkschluß. Partielle Farbverglasung mit
farbigen Wappenscheiben im Fenstersockel und darüber anschließender farbloser Butzenverglasung.
ia WAPPEN HALLER MIT BEISCHILD GROLAND
Fig. 293, Abb. 315
H. 85,5 cm, B. 37,7 cm.
Ehemals zugehörig zum Haller-Wappen in süd II, ib.
Erhaltung: Ergänzungen in Astwerkrahmen, Helmzier, -decken
und Hintergrund wurden offensichtlich im Zuge der Instandset-
zung von 1915 vorgenommen (Zettler?). Daneben scheinen grö-
ßere Partien im Fliesenboden und Hintergrunddamast überglast
worden zu sein. Die Bemalung ist in den wesentlichen Partien
intakt; Spuren von Rückseitenbemalung in Beischild, Helm und
Decken. Bleinetz von Frenzei erneuert.
Ikonographie: Das Wappen der Nürnberger Patrizierfamilie
Haller zeigt - hier nach links gerichtet - den schwarz gefüllten,
silbernen Schrägsparren in Rot, darüber den blaßgrauen Stech-
helm mit Kleinod (Mohrenrumpf) und rot-silberne Decken. Das
kleinere Beischild des ebenfalls ratsfähigen Nürnberger Ge-
schlechts der Groland links unten zeigt in Schwarz drei um eine
zentrale Blüte angeordnete silberne Sensenblätter in Deichsel-
stellung10. Die Verbindung der Wappen ist im Hinblick auf die
Datierung der Fensterstiftung vermutlich auf Wilhelm I. Haller
zu Ziegelstein (t 1504), Rat und Botschafter des burgundischen
Herzogs Karl des Kühnen, Nürnberger Ratsherr und Pfleger
zum Heiligen Kreuz, und seine Gemahlin Margarete geb. Gro-
land (T1487) zu beziehen11.
Farbigkeit, Ornament: Wappen s. Ikonographie. Bildrahmung
mit gelbem Astwerkbaldachin und graublauem Fliesenboden.
Mittelblauer Damastgrund (Muster X, 30).
CVMA A 12095, Großdia 98/101 A
ib WAPPEN WOLFF VON WOLFFSTAL MIT BEISCHILD
Fig. 294, Abb. 316
H. 85,5 cm, B. 37-37,5 cm.
Inschrift', auf dem Sockelstreifen mit gotischer Vier die Jahrzahl:
/490
Erhaltung: Vereinzelt größere Reparaturen in Schild, Decken
und rechter Bogenkonsole. Trotz zahlreicher Sprünge hat die
Malerei der Innenseite keine nennenswerten Verluste erfahren; in
den Helmdecken sind noch vereinzelte Spuren rückseitiger Kon-
turierung erhalten geblieben. In jüngster Zeit wurden die
Sprungbleie entfernt, Sprünge geklebt und stellenweise rücksei-
tig doubliert (so im Schild, den Helmdecken links und der
Bogenrahmung). Bleinetz erneuert.
Ikonographie: Das Wappen des Nürnberger Ratsgeschlechts der
Wolff von Wolffstal zeigt in Gold einen grauen Wolf; der kleine
Beischild in Blau zwei goldene Lilien über silbernem Dreiberg
(möglicherweise das Wappen der Nürnberger Familie Pühler)12.
Farbigkeit, Ornament: Wappen s. Ikonographie. Bildrahmung
mit weißem Astwerkbaldachin auf violetten Konsolen vor dun-
kelblauem Damastgrund (Muster X, 30). Weißer Sockelstreifen.
Technik: Im Beischild wurde innenseitig - für Lilien und Drei-
berg - der hellblaue Überfang mit mechanischen Mitteln ausge-
schliffen (bzw. -gekratzt); Lilien außerdem mit Silbergelb ausge-
malt.
CVMA A 12096, Großdia 98/102 A
CHORFENSTER süd II Fig. 295E, Abb. 317E
Zweibahniges Fenster von drei Zeilen, Kopfscheiben und dreiteiligem Maßwerkschluß. Partielle Farbverglasung mit
farbigen Wappenscheiben im Fenstersockel, darüber anschließend farblose Butzenverglasung.
ia WAPPEN MENDEL MIT BEISCHILD HALLER
Fig. 295, Abb. 317
H. 84 cm, B. 44 cm.
Erhaltung: Abgesehen von wenigen kleinen Ergänzungen und
älteren Flickstücken im Rahmen, möglicherweise auch im Flie-
senboden (Überglasung?) überwiegend originale Substanz. Loch-
förmige Korrosion besonders der gelben und roten Gläser dürfte
durch ausgeprägte Rückseitenbemalung ausgelöst worden sein.
Halbtonlasuren auf der Vorderseite stellenweise berieben. Ver-
9 Nach dem 1488 datierten Volckamer-Fenster in St. Sebald (Katalog der
frühen Werke Hirsvogels: Knappe, 1961, S. 6$f., allerdings ohne Berück-
sichtigung der Puschendorfer Glasgemälde).
10 Vgl. Friedrich, 1994, S. 45L
11 Biedermann, 1748, Tab. CXVIII. - Weitere Verbindungen Haller -
Groland auf Tab. DCXVI: (Wilhelm Haller (f 1431) - Clara Groland
(■(1430), Tab. CVIII: Ulrich Haller (1505) - Brigitta Groland (f 1475)
und T. CVI: Leupold Haller (J1489) - Maria Groland (J1476).
12 Vgl. Schöler, 1975, Taf. 46 (Nr. 9). - Zu vergleichen wäre G.W. K.