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Deutscher Wille: des Kunstwarts — 30,1.1916

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Heft 4 (2. Novemberheft 1916)
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[Gedichte]
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https://doi.org/10.11588/diglit.14295#0231

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Elysium

*HOnd ist's mit dieser Welt herum,
-^-And komm ich ins Elysium,

Meiner Ahne Haus muß mit hinein,
Sonst mag ich nicht darinnen sein.

Hinter dem tzause muß am tzag
Die Sonne lagern den ganzen Tag,

Daß golden durch der Blätter Lucken
Wie die Engelsbacken die Kürbis gucken,
Daß die Nachbarn wieder herüberschaun,
Die Arme aufgestemmt am Zaun,

Wie sie am Sonntag aus den Pfeifen
Lassen die blauen Wolken schweifen;
Lustige Mägde ziehn am tzaus
In weister Schürze den Weg hinaus;
Und drausten schütteln am Gartensaum
Wir Buben den frühsten Birnenbaum.

So sei es im Elysium,

Sonst scher ich mich den Teufel drum.

Balder Frühling

pringt der Bube das Dorf hinaus:
„Vater, es ist schon Frühling drauß,
Zum Schmetterlingsfang die beste Aeit."

Ist zwar kein Frühling noch weit und breit,
Fing kaum der Staub des Märzen an;
Doch die Iugend will ihren Willen han. —

Wie, wenn ich nach dem Iungen ging,

Zu schauen, was er im Garne fing?

Freute mich ja so ein Falter selber,

So ein roter oder zitronengelber!

Richtig! da flattert's schon; — doch wie! —
Sah ich doch all mein Leben nie
Einen so artlichen Schmetterling:

Ein milchjung, geschlacht und huschig Ding,
So scheu halb und so flüchtig noch,

So dreist halb und fürwitzig doch,

Minder im Fluge, mehr im Lauf,

Ein herziger Mndskopf obenauf,
 
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