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Deutscher Wille: des Kunstwarts — 31,3.1918

DOI Heft:
Heft 17 (1. Juniheft 1918)
DOI Artikel:
Avenarius, Ferdinand: Klemms Reineke Fuchs-Bilder
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https://doi.org/10.11588/diglit.14373#0142

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Klemms Neineke Fuchs-Bilder

Unsre älteren Leser erinnern sich vielleicht noch unsrer Freude, als
die ersten Original-tzolzschnitte von Walter Klemm herauskamen. Da
war nach all dem Abgeleiteten, Abgestandenen, Röhrigen und neben all
dem mühselig erkünstelten Schein-Naiven und Echt-Dummrohen ein
Künstler von Geist, Ursprünglichkeit und Kühnheit zugleich. Klemm
wagte, aber er tat es mit seinen „Original-Holzschnitten", nicht nur,
um zu brillieren oder zu blüffen, sondern um zu sagen, was er aus
der Phantasie heraus zur Sache gewonnen hatte. Meint man jetzt:
„es ist nicht alles gleichwertig, was er seitdem gemacht hat", so erklärt
man, was sich von selber versteht. Klemm hat etwas viel und also
dann und wann vielleicht ohne starke innere Beteiligung gezeichnet und
geschnitten. Aber seine besten Blätter sind schlechterdings Meisterstücke.
Die Bilder zum Reineke gehören fast ausnahmlos dazu.

Daß sie artistisch, als geschnittene Schwarzweißkunst, glänzend sind,
braucht bei Klemm nicht betont zu werden. Da zeigt nichts den Feder-
 
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