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Deutscher Wille: des Kunstwarts — 31,3.1918

DOI Heft:
Heft 17 (1. Juniheft 1918)
DOI Artikel:
Avenarius, Ferdinand: Klemms Reineke Fuchs-Bilder
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https://doi.org/10.11588/diglit.14373#0143

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strich, da ist alles Schneiden, Graben, Herausheben des Lichts. Wer
sich dreingesehen hat, fühlt benn Genuß das Messer mit, als wäre es
ihm angewachsenes Organ- Wie großzügig frei dabei die Flächen, die
Massen komponiert sind, das weisen besonders unsre größeren Proben.
Klemms Kunst, beim Darstellen schneller Bewegung unmittelbar zu
überzeugen, geht so weit, daß uns das Erstaunlichste wie selbstver-
ständlich erscheint. Auch die Tierbewegungen fühlt er eben mit. Aber
mehr als nur ihre Bewegungen: wie sind diese Tiere auch im tierisch
Seelischen, um das viel mißbrauchte Kunstmodewort anzuwenden, „er-
lebt". Klemm steht mit all den „Viechern" auf Du und Du. Wir
werden uns der Vermenschlichungen kaum bewußt, so fühlen wir in
jedem Fall höchst charakteristisch das besondere Tier. Natürlich fühlen
wir's auch mit allen tzumoren. Kurz: dieser „Reineke^-Band, der
bei Kiepenheuer in Weimar mitten im Weltkrieg erschien, ist wieder
einmal ein Werk, dessen man sich rückhaltlos freuen kann. Der
Kunstfreund sollte sich's nicht entgehen lassen. A

W
 
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