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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 12.1867

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https://doi.org/10.11588/diglit.13559#0065

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Inhalt.

Abhandlung: Studien zur Charakteristik bedeutender Künstler der Gegen- Kunst-Chronik: Lokalnachrichten aus Berlin, Köln, Frankfurt a. M., Ham-
wart. LVIII. I. B. Kirner. bürg, Genf, Wien.

Korrespondenzen: Kassel, Anfang Februar. (Der Einfluß der Klein- Kunstgeschichte: Das Grundsystem der deutschen Baukunst re., von E. Wulff,
staaterei auf die Kunst u. s. f. Schluß.) — 1 Köln, den 12. Februar. (Fortsetzung.)

(Der hanseatische Saal im Rathhause zu Köln.) Kunsttechnik: Der Proportionsschlüssel von C. Schmidt.

Dieser Hummer liegen Titel und Inlialts-Verzeichntes des vorigen Jahrgangs, sowie (für die Jahres-Abonnenten) die erste Lieferung
des „Künstler-Albums“ — „Photogr. Portrait Wilhelm Schirmer’s“ mit biographischem Text — bei.

Studien zur Kharakterijtik bedeutender Künstler der Gegenwart.

LVIII. 0. 33. Kerner.

(Nekrolog.)

kennen

Mutung

icht immer ist es ein Be-
weis geringerer Leistungen,
wenn die Werke eines zumal
noch der Gegenwart angehö-
rigen Künstlers nicht gleich-
mäßig aller Orten, wo ge-
bildete Menschen wohnen,
bekannt sind. Gar vielerlei
Zufälligkeiten und Umstände
wirken hier ein, die der Aus-
wohlverdienten Künstlerruhmes
Wo diese Hindernisse in dem
eigenthümlichen Naturell des Künstlers liegen,
dessen Schöpfungen besondere lokale Anschau-
ungen und Sympathien voraussetzen, sind sie
indessen nur scheinbare und vorübergehende. Be-
wir in Süddeutschland nur offen, wie wenig die Be-
Lessing's von dem großen Kreise der Gebildeten erkannt

breitung eines
entgegenstehen.

war, obgleich er schon seit Jahren unter uns weilte, und wie
erst die Reise seines „Huß" dem selbst auch kunstthätigen Süden
die verdiente Anerkennung abnöthigte. So werden auch die
Werke eines allerdings weniger bedeutenden, aber nicht minder
selbstständigen und eigenthümlichen Künstlers sicherlich noch all-
seitige Würdigung finden.

Johann Baptist Kirner, geboren am 5. Juni 1806
zu Furtwangen im badischen Schwarzwalde, war der Sohn eines
Schuhmachers und von sieben Kindern das jüngste. Frühzeitig
offenbarte sich bei ihm eine auffallende Anlage zum Zeichnen,
was den Pfarrer des Ortes veranlaßte, den Vater auf des
Sohnes Talent aufmerksam zu machen und darauf zu dringen,
daß er ihn zum Maler bestiinme. Der gut gemeinte Wink
wurde falsch verstanden und der Junge einem Lackierer und
Zimmermaler in Freiburg im Breisgau in die Lehre gegeben.
Wie der später berühmte Marinemaler Jo seph Vernet malte
der junge Kirner Zierrathen und Wappen auf Kutschenschläge
und Aushängeschilder und fertigte die Rahmen zu sicherlich weniger
 
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