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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 12.1867

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https://doi.org/10.11588/diglit.13559#0157

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Inhalt.

Abhandlung: lieber Wandmalerei, mit besonderer Beziehung auf Berlin. A Köln, 8. Mai. (Noch einmal die große Auction von Heberle.)

Von Dr. Max SchaSler. (Forts.) Kunst-Chronik: Lokalnachrichten aus Berlin, Wien, Paris.

Korrespondenzen: Königsberg, Ende April. (Gemäldesalon von Hüb-- Ausstellungskalender.

ner u. Metz) — f. München, Ende April. (Kunstverein.) — Beilage: Uebersicht über die bedeutenderen Werke der Kunstliteratur u. s. f.

Ueber Wandmalerei, mit besonderer Wezietjung auf Werlin.

(Fortsetzung.)

)it dem Berliner Wilhelm Wach treten
wir schon über die Schwelle unseres Jahr-
hunderts. Er ist als Schüler Davids,
C) auc^ ^s Nachfolger demselben zu

betrachten. Als er 1819 nach Berlin
zurückkehrte, fand er bereits Schinkel
in voller Thätigkeit, und dieser blieb nicht
ohne Einfluß auf ihn. So finden wir
in Wach eine Mischung von jener Sthl-
strenge und Einfachheit der malerischen
Behandlung, welche er David verdankt, mit einer linearisch
reinen, aber doch wesentlich dekorativen Anmuth der Formen,
die an den Architekten Schinkel erinnert. Seine „neun Mu-
sen", die er im Jahre 1820 als Plafond des neuen Schau-
spielhauses ausführte, geben den Belag zu dieser Ansicht. Daß
er in der Erfindung gefälliger Arabesken und aller Art von
Verzierungen noch bedeutender war als in der Komposition
figürlicher Darstellungen, kann das oben Gesagte nur be-
stätigen. —

IV.

Die malerische Ausschmückung des von Schinkel in den
Jahren 1824—1829 erbauten Museums, welche zwar viel
später, indeß doch genau nach den Entwürfen und zum Theil
sehr ausgeführten Aquarellskizzen des Meisters vollendet wurde,
ist nun das Nächste, was uns zu beschäftigen hat. Diese Wand-
gemälde bilden einen entschiedenen Abschnitt in der Geschichte
der berliner Wandmalerei und erregten nach ihrer Vollendung
eine staunende Bewunderung wegen ihrer Größe und Schönheit,
bis diese Bewunderung vor der noch größeren über die Kaul-
bach'schen Wandgemälde in der Treppenhalle des neuen Museums
allmälig zurücktrat. Welche Berechtigung diese Bewunderung,
sowohl in dem einen wie andern Falle hat, werde ich sogleich
erörtern. Werfen wir zuvor einen Blick auf die Schinkel'-
schen Wandgemälde — wie wir sie wohl kurz nennen dürfen.
Sie zerfallen in mehrere Cyklen. Der erste (Haupt-) Chklus
bedeckt die in der Mitte durch den Eingang zum Treppenvestibul
in zwei Hälften getrennte lange Rückwand sowie die beiden
kurzen Seitenwände der Vorhalle, der zweite die Wände im
 
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