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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 12.1867

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https://doi.org/10.11588/diglit.13559#0337

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Preis des Journals pro Quartal V/3 Thlr. Bei Pränumeration auf den ganzen Jahrgang erhalten die Abonnenten ausserdem das photographische
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Inhalt.

Abhandlung: Villa oder Miethskaserne? (Forts.) Kunst-Chronik: Lokalnachrichten aus Marienwerder, Breslau, Köln,'Dresden,

Korrespondenzen: 2 SB i e n, Ans. November. (Das Schwarzenberg-Monn- Leipzig, Wien, Linz, Innsbruck, Nürnberg, Basel, Paris, London, Boston.
Iliont II. s. f.) — [V] Düsseldorf, Ende Oktober. (Die Konkurrenz Kunstgeschichte und Antiguitäten: Der Briefwechsel Franz Gerard's.

für die Ausschmückung des Crefelder Rathhaussaales u. s. f. Forts.) — Beilage: Kunst geschichtliche Notizen: Köln, Weimar, München, Paris,

f. München, Ans. November. (Die Bilder des Foyers im Opernhaus Amsterdam. — Kunsttechnik und Hitlfswissenschaften: Der anatomische

zu Wien.) — Stuttgart, Ende Oktober. (Feuersee-Kirche u. s. f.) Athlet von C. Roth. — Notizen: Berlin, Wien, Augsburg, London.

— □ St. Petersburg, Auf. November. (Die diesjährige Kunst- Kunstinstitute und Kunstvereine: Die öffentlichen Konkurrenzen.

Ausstellung in der Akademie.) Ausslellnngskalendcr.


dilla oder Miethskaserne? (Forts.)

Eine Studie über die naturgemäßen Redingungen für die architektonische
Erweiterung der Zroszftädte.

2. Forderungen an die Form der heutigen Bauthätigkcit, besonders in großen Städten.

(Schluß.)

n Frankreich wie in England sind
daher die großen Städte, und in
erster Reihe Paris und London,
längst von dem Princip abgegangen,
die in das flache Land hineindrin-
genden Vorstädte nach dem Princip
des im Innern befolgten Wohnungs-
kasten- oder Palastbausthls zu gestal-
ten. Beide Städte vergrößern sich
— und zwar vorzugsweise, wie Ber-
lin, nach Westen und Südwesten
hin — fast nur durch Villenanlagen,
d. h. durch kleine, zwei-, selten drei-
stöckige, in malerischem Sthl gebaute
Häuser inmitten freundlicher Gärten, deren jedes gewöhnlich
nur von einer Familie bewohnt wird. Wenn in Paris der-

gleichen Anlagen allerdings nur erst sporadisch auftreten, so
hat dies seinen Grund offenbar in der specifischen Eigenthüm-
lichkeit des französischen Nationalcharakters oder richtiger Tem-
peraments, für welches die Jsolirung des Privat- und Familien-
lebens weniger ein Bedürfniß ist, und das überhaupt mehr
einer Veräußerlichung des Lebens als einer Verinnerlichung
desselben sich zuneigt. Anders in England, dessen germanischer
Grundton des Nationalcharakters sich vorzugsweise in der Sym-
pathie für das „Daheim", für die Innerlichkeit und Innigkeit
der Familienexistenz offenbart. In London finden wir daher,
dem ungeheuren Treiben des öffentlichen Lebens der City gegen-
über, der Familie eine besondere Welt erbaut, eine Stadt für
sich, welche, fern von dem Centrum des Geschäftsverkehrs, nur
aus Villen (Cottages) besteht.

Unter den oft citirtesten englischen Zeugnissen für die Natur-
gemäßheit von Villenbauanlagen in der Peripherie der großen
 
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