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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 12.1867

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https://doi.org/10.11588/diglit.13559#0357

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I N h ll l l.

Abhandlung: Villa oder Miethskaserne? (Forts.) Kunst-Chronik: Lokalnachrichten aus Berlin, Warschau, London, Washington.

Korrespondenzen: □ St. Petersburg, Mitte Novbr. (Die diesjährige Kunststcschichte und Antiauitäten: Die Burg von Hohenzoller»-Sigmarin-
Kunstausstellung in der Akademie. Forts.) — - Wien, Auf. Novbr. gen. —- Kunstgeschichtliche Notizen: London, Rom.

(Das Schwarzenberg-Monument n. s. f. Forts.) — [?] Düsseldorf, Kunstliteratur: Raphael von E. Förster. (Forts.) — Die deutschen Maler-
Ende Oktober. (Die Konkurrenz für die Ausschmückung des Crefelder Radirer des neunzehnten Jahrhunderts von A. Andresen.

Rathhaussaales u. s. f. Schluß.) Kunstinstitute und Kunstvercinc: Die öffentlichen Konkurrenzen. (Schluß.)

W5a oder Miethskaserne? (Forts.)

Eine Studie über die naturgemäßen Bedingungen für die architektonische
Erweiterung der Großstädte.

3. Die Bcstrcbungc» zur Förderung des Villrnbaus in Berlin. (Forts.)

ie Bestrebungen zur Förderung

des Villenbaus haben natürlich

besonders auch die materielle
Seite der Frage in Betracht zu ziehen. Nach-
dem daher der Verfasser einen kurzen Ueberblick
auf die neueren Villenbauten Berlins geworfen,
zieht er auch das Material, namentlich das für

Ornamentik zur Verwendung kommende, wie

Gyps, Zink, Gußstein, gebrannter Thon,
in kritische Betrachtung. Ueber die ersteren Mate-
rialien ist in diesen Blättern, bei Besprechung des Dankberg
schen Instituts und der Kunststeinfabrik von Czarnikow die
Rede gewesen. Was den gebrannten Thon betrifft, so bemerkt
der Vers., daß derselbe für Ornamentation des reinen Ziegel-
baus, unter Benutzung der verschiedenen, durch den Grad des
Brandes zu erzeugenden Färbung der Steine, vorzuziehen sei.
Der reine Ziegelbau aber ist gerade diejenige Bauweise,

welche sich für unser Klima am vorzüglichsten eignet. Schinkel,
dessen Epigonen zum großen Theil an dem sündfluthartigen Ein-
reißen der Scheinarchitektur in das Gebiet des sogenannten
Prachtbaus, sei es durch direkte Begünstigung der Gypsorna-
mentik, sei es durch Passivität dagegen, Schuld tragen, hat in
seinen wenigen Backsteinbaulen unvergleichlich schöne Muster
hinterlassen, welche den Beweis für die Angemessenheit dieser
Bauweise in unserem Klima, sowohl in Rücksicht auf Dauer-
haftigkeit des Materials wie auf Formenreichthum, in unwider-
leglicher Weise führen. Noch heute, wie vor zwei und dreißig
Jahren, gewährt die Bauakademie einen gesunden, schönen,
frischen Anblick, während andre Prachtbauten, die kaum halb so
alt sind, in Staub und Trümmer zerfallen oder schmutzigen
Spelunken ähnlicher schen als Palästen. Ja, andere Schinkel'sche
Bauten, welche im Verputzbau ausgeführt sind, geben schla-
gende Beläge für die obige Behauptung, wie denn z. B. das
nur wenige Jahre ältere Museum Schinkel's im gegenwärtigen
 
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