Preis des Journals pro Quartal lf/3 Thlr. Bei Pränumeration auf den ganzen Jahrgang erhalten die Abonnenten ausserdem das photographische
Künstler-Album in vierteljährlichen Lieferungen gratis. (Redaction der Dioskuren: Berlin, Hohenzollernstr. 9.)
Inhalt.
Abhandlung: Peter von Cornelius und seine Stellung zur neueren deutschen Kunst-Chronik: Lokalnachrichten aus Berlin, Düsseldorf, Karlsruhe, Heidel-
Kunst. II. „Die künstlerische Entwickelung rc." (Forts.) berg, Wien, Turin, Paris.
Korresvondcnzen: f. München, Ende Juni. (Sommer-Aufenthalt der Kunstgeschichte: Erinnerungen von einer Schweizerreise, von vr. A. Reichen-
Maler rc.) — s?s Düsseldorf, Ende Juni. (Ausstellung des Kunst- sperger. (Forts.) — II. Basel. (Schluß.)
Vereins für Rheinland und Westphaleu.) — □ St. Petersburg, Ausslellungskalender.
Ende Juni. (Die Genossenschaften Petersburger Künstler.) Briefkasten.
NB. Mit der nächsten, am 14. Juli erscheinenden No. 28 wird die dritte Lieferung des Künstler-Albums (Portrait von Kiss, nebst
biographischem Text) ausgegeben.
'Weier von Eornelius und leine Stellung zur neueren deutschen Kunst.
II. „Die künstlerische Entwickelung von Cornelius und seine Persönlichkeit".
(Fortsetzung.)
(ber nicht das düsseldorfer Direktorat
war die Veranlassung, aus der er die
ihm so sehr am Herzen liegenden Ar-
beiten in Rom abbrach, sondern die
^ Aussicht auf eine neue und noch groß-
artigere Reihe von Aufträgen, deren
Ausführung sowohl rücksichtlich der Ge-
genstände wie des räumlichen Umfan-
'£■'» 1 6es für den immer höher strebenden
. und weiter sich ausdehnenden Geist
des Künstlers viel Verlockendes haben mußten. Noch während
die durch Niebuhr mit der preußischen Regierung gepflogenen
Unterhandlungen in Betreff des düsseldorfer Direktorats schweb-
ten, hatte Cornelius einen Besuch von dem damaligen Kron-
prinzen, späteren König Ludwig von Baiern erhalten, der, ein
enthusiastischer Kunstfreund und auf's Freudigste überrascht von
den Leistungen der deutschen Künstler in Rom und namentlich
des Cornelius, ihm sofort den Antrag machte, das Innere der
von dem Fürsten in München erbauten Glyptothek mit Fresko-
malereien zu schmücken, deren Motive er gänzlich seiner eigenen
Wahl überließ. Als daher seine Ernennung zum Direktor in
Düsseldorf endlich beschlossen war, nahm Cornelius diese Be-
rufung nur unter der Bedingung an, daß es ihm gestattet
würde, die Sommermonate über mit seinen Schülern nach
München zu gehen, um dort die großen Wandmalereien in der
Glyptothek auszuführen. Bald bildete sich in Düsseldorf ein
Kreis von talentvollen Schülern um ihn, unter denen Kaul-
bach, Stilke, Götzenberger, Rüben, Herrmann,
Stürmer, Eberle die bedeutendsten waren. Indessen, Cor-
nelius war kein Mann einer blos theoretischen Disciplin, er
war zu original, zu produktiv, zu koncentrirt in seiner Pro-
duktivität, um sich viel um die Eigenartigkeit Anderer zu küm-
Künstler-Album in vierteljährlichen Lieferungen gratis. (Redaction der Dioskuren: Berlin, Hohenzollernstr. 9.)
Inhalt.
Abhandlung: Peter von Cornelius und seine Stellung zur neueren deutschen Kunst-Chronik: Lokalnachrichten aus Berlin, Düsseldorf, Karlsruhe, Heidel-
Kunst. II. „Die künstlerische Entwickelung rc." (Forts.) berg, Wien, Turin, Paris.
Korresvondcnzen: f. München, Ende Juni. (Sommer-Aufenthalt der Kunstgeschichte: Erinnerungen von einer Schweizerreise, von vr. A. Reichen-
Maler rc.) — s?s Düsseldorf, Ende Juni. (Ausstellung des Kunst- sperger. (Forts.) — II. Basel. (Schluß.)
Vereins für Rheinland und Westphaleu.) — □ St. Petersburg, Ausslellungskalender.
Ende Juni. (Die Genossenschaften Petersburger Künstler.) Briefkasten.
NB. Mit der nächsten, am 14. Juli erscheinenden No. 28 wird die dritte Lieferung des Künstler-Albums (Portrait von Kiss, nebst
biographischem Text) ausgegeben.
'Weier von Eornelius und leine Stellung zur neueren deutschen Kunst.
II. „Die künstlerische Entwickelung von Cornelius und seine Persönlichkeit".
(Fortsetzung.)
(ber nicht das düsseldorfer Direktorat
war die Veranlassung, aus der er die
ihm so sehr am Herzen liegenden Ar-
beiten in Rom abbrach, sondern die
^ Aussicht auf eine neue und noch groß-
artigere Reihe von Aufträgen, deren
Ausführung sowohl rücksichtlich der Ge-
genstände wie des räumlichen Umfan-
'£■'» 1 6es für den immer höher strebenden
. und weiter sich ausdehnenden Geist
des Künstlers viel Verlockendes haben mußten. Noch während
die durch Niebuhr mit der preußischen Regierung gepflogenen
Unterhandlungen in Betreff des düsseldorfer Direktorats schweb-
ten, hatte Cornelius einen Besuch von dem damaligen Kron-
prinzen, späteren König Ludwig von Baiern erhalten, der, ein
enthusiastischer Kunstfreund und auf's Freudigste überrascht von
den Leistungen der deutschen Künstler in Rom und namentlich
des Cornelius, ihm sofort den Antrag machte, das Innere der
von dem Fürsten in München erbauten Glyptothek mit Fresko-
malereien zu schmücken, deren Motive er gänzlich seiner eigenen
Wahl überließ. Als daher seine Ernennung zum Direktor in
Düsseldorf endlich beschlossen war, nahm Cornelius diese Be-
rufung nur unter der Bedingung an, daß es ihm gestattet
würde, die Sommermonate über mit seinen Schülern nach
München zu gehen, um dort die großen Wandmalereien in der
Glyptothek auszuführen. Bald bildete sich in Düsseldorf ein
Kreis von talentvollen Schülern um ihn, unter denen Kaul-
bach, Stilke, Götzenberger, Rüben, Herrmann,
Stürmer, Eberle die bedeutendsten waren. Indessen, Cor-
nelius war kein Mann einer blos theoretischen Disciplin, er
war zu original, zu produktiv, zu koncentrirt in seiner Pro-
duktivität, um sich viel um die Eigenartigkeit Anderer zu küm-