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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 12.1867

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https://doi.org/10.11588/diglit.13559#0373

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Jfr ZwölfterJahrgang.

M 45. f

4?«


Herausgegebcn und redigirt von

I>1. Max 8chaster.

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8. December
18Ö7.

Preis des Journals pro Quartal V/3 Thlr. Bei Pränumeration auf den ganzen Jahrgang erhalten die Abonnenten ausserdem das photographische
Künstler-Album in vierteljährlichen Lieferungen gratis. (Kedaction der Dioskuren: Berlin, Hohenzollernstr. 9.)

Inh

Abhandlung: Villa oder Miethskaserne? (Forts.)

Korresponücnzen: Karlsruhe, 29. November. (Lessing's Disputation

Luther'« mit Eck.) — X Weimar, 17. November. (Das neueste Bild
Genelli's rc.) — □ St. Petersburg, Auf. December (Die dies-
jährige Kunstausstellung in der Akademie. Forts.)

Kunst-Chronik: Lokalnachrichten aus Berlin, Köln, Diisseldors, Dresden,
Karlsruhe, München, Wien, Zürich, Rom, Paris, London.

ll l t.

Kinistliteratur: Wissenschaftliches System der Mimik und Physiognomik von
Dr. Th. Piderit. — Album: Die Sgrasfittobilder im Treppenhause
des Sophien - Gymnasium zu Berlin von Max Lohde. (Schluß.)

Kunstinstitute und Kuilstvcrcine: Verein der Künstlerinnen und Kunst-
freundinnen in Berlin. Gründungsfeier und Eröffnung der Ausstellung
(Schluß.)

Briefkasten.

Mlla oder Miethskaserne? (Forts.)

Eine Stuöic über die naturgemäßen D3eöingungcn für öie architesttonische
Erweiterung der Großstädte.

3. Tic Bestrebungen zur Förderniig des Billcnhaus in Berlin. (Schluß.)

me Victoriastraße, in ihrem architektonisch
wie landschaftlich schönsten Theil von Hitzig
erbaut, kann, abgesehen von der auch hier
vielfach eingedrungenen Schein-Ornamentik,
als ein Muster einer eleganten und anmuthi-
gen Villen-Anlage betrachtet werden. Mit
weiser Schätzung der unersetzlichen Kostbar-
keit hoher und reicher Laubgruppirung hat
der geniale Architekt überall, wo es die lokale
Disposition irgend zuließ, die schönen alten
Eichen, Kastanien, Platanen und Ulmen des
ehemaligen „Kemperhof" bewahrt und so eine durch die Mannig-
faltigkeit des Sthls überaus malerische Gruppe von Landhäusern
geschaffen, welche eine wahre Perle dieses ganzen Stadttheils ist.
In der Querstraße der Victoriastraße, welche die Matthäikirch-
Straße mit der Potsdamerstraße zu verbinden bestimmt ist, drängt
sich jedoch bereits wieder Giebel an Giebel, in der zweiten, nach

dem Kanal ausmündenden Hälfte derselben jedoch ist wenigstens
zum großen Theil der Villencharakter bewahrt, obgleich nicht
mehr in der malerischen und künstlerischen Vollendung wie in
der Hitzig'schen Hälfte.

Der Bau der Victoriastraße kann für den berliner Villen-
Bau als epochemachend bezeichnet werden. Wer, sei es Berliner
oder Fremdling, diese anmuthige Straße betritt, ist entzückt
von der Schönheit derselben, und der Geschmack beginnt sich
nach dieser Seite hin in bemerkbarer Weise auszubilden. Auch
in der Bellevuestraße, deren Fahrdamm durch die hohen, schatti-
gen Kronen einer prächtigen Kastanien-Allee überwölbt wird,
beginnt man bei Neu- und Umbauten den Forderungen land-
schafllicher Eleganz — um diesen Ausdruck zu brauchen —
Rechnung zu tragen. Die Achard'schen Häuser gaben den ersten
Anlaß dazu. Ihnen gegenüber erhob sich an Stelle des ehe-
maligen Georgischen Lokals das prachtvolle Ger so n'sche Haus,
welches die Spitze der hier in einen Winkel zusammentreffenden
 
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