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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 12.1867

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https://doi.org/10.11588/diglit.13559#0329

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^Zwölfter Jahrgang

M 40. f


Herausgegeben und redigirt von

Di-. 3TTn |; 8 cf) ns Cer.

4 3. November
1867.

Preis des Journals pro Quartal l'/3 Thlr. Bei Pränumeration auf den ganzen Jahrgang erhalten die Abonnenten ausserdem das photographische
Künstler-Album in vierteljährlichen Lieferungen gratis. (Kedaction der Dioskuren: Berlin, Hohenzollernstr. 9.)

Inhalt.

Abhandlung: Villa oder Miethskaserne? (Forts.) Kunst-Chronik: Lokalnachrichten aus Berlin, Leipzig, Dresden, Wien,

Korrespondenzen: »Karlsruhe, 26. Oktober. (Ausstellung des Kunst- Karlsruhe, Lüttich, Paris, St. Petersburg, Rew-Aork.

Vereins.) — ^ Wien, 20. Oktober. (Die diesmonatliche Ausstellung Kunsttitcratur: Raphael von E. Förster (Forts.) — Das Museum des

des österreichischen Kunstvereins. Schluß.) — s?j Düsseldorf, Mitte Louvre von Th. Gautier. — Die Paläste und Baudenkmäler von Paris

Oktober. (Die Konkurrenz für die Ausschmückung des Crefelder Rath- von Ferd. van Lasteyrie. — Album: Deutsches Prachtbilderbuch von

Haussaales rc. Forts.) — ch München, Ende Oktober. (Eröffnung des C. Ofterdinger. — Bilderheste zur Geschichte des deutschen Buchhandels

bayrischen Natioual-Museums rc.) von H. Lempertz. — Briefkasten.

t

Wlla oder Miethskaserne? (Forts.)

Eine Sfuöie über die naturgemäßen ZZeiliiigiiiigen für die architektonische
Erweiterung der ijroßffäöfe.

2. Forderungen an die Form der heutigen Bauthätiglcit, besonders in großen Städten.

eine Luft, frisches Wasser und grüne
Plätze — dieses tägliche Brod des
Landmannes und Bewohners einer-
kleinen Stadt — sind der
wahre Luxus des Großstäd-
ters. Die Saison morte, in
welcher jener für die Erndte
alle Kräfte anspannen muß,
und die für ihn die eigentliche Zeit
der „Arbeit im Schweiße seines An-
gesichts" ist, benutzt der Großstädter,
wenn er irgend dazu die Mittel er-
- schwingen kann, um dem Lärm, dem Staub, der Hitze
und der ungesunden Luft der großen Stadl zu entfliehen
und einige Wochen die Stille und die reine Luft des Gebirges
Zu athmen, oder auch um in einem Bade die angegriffenen

Nerven zu beruhigen und das verdorbene Blut mit gesunden
Lebenselementen wieder etwas aufzufrischen.

Ware nun das Geschäfts- oder Berufsleben des Großstädters
von seinem Privat- und Familienleben durchaus getrennt, wie
dies z. B. in London durchgehends der Fall ist, wäre das
Innere der Stadt, in welchem sich das Geschäftsleben koncen-
trirt — ich habe hier nicht blos den eigentlichen Geschäfts-
mann, sondern auch den Beamten im weitesten Sinne des
Worts vor Augen — eine Welt für sich, um die sich in weite-
rem Abstande andere Stattheile gruppiren, welche die eigent-
lichen Behausungen, die Stätten der Häuslichkeit und des
Familienlebens bilden, und würden diese Stätten in geeigneter
Weise dazu eingerichtet, daß die Bewohner nicht wie die Passa-
giere eines Auöwandererschisfes neben- und übereinandergepfercht
zu leben gezwungen wären, sondern sich frei in reiner Luft und
zwischen grünen Bäumen bewegen könnten, so würde jener
 
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