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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 12.1867

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https://doi.org/10.11588/diglit.13559#0217

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Preis des Journals pro Quartal l'/s Thlr. Bei Pränumeration auf den ganzen Jahrgang erhalten die Abonnenten ausserdem das photographische
Künstler-Album in vierteljährlichen Lieferungen gratis. (Redaction der Dioskuren: Berlin, Hohenzollernstr. 9.)

Inhalt.

Abhandlung: Peter von Cornelius und seine Stellung zur neueren deut- Kunst-Chronik: Lokalnachrichten aus Berlin, Köln, Leipzig, Dresden, Mün-
schen Kunst. Zweite Vorlesung: „Die künstlerische Entwickelung rc." chen, Wien, St. Petersburg.

Korrespondenzen: Wien, Ende Juni. (Juni-Ausstellung des österr. Kunstkritik: Berliner Kunstschau. (Schluß.)

Kunstvereins re. Schluß.) — f. München, Mitte Juni. (Kunstverein. Kunsttechnik: Die Xerographie rc.

Neue Standbilder. Schluß.) Ausstellungskakcnder. — Westlicher Kunstvereins-Cyklus. — Briefkasten.

NB. Mit der am 14. Juli erscheinenden No. 28 wird die dritte Lieferung des Künstler-Albums (Portrait von Kiss, nebst

biographischem Text) ausgegeben.

Ieter von Hornetius und seine Stellung zur neueren deutschen Kunst.

Die künstlerische Entwickelung von Cornefius und seine Persönlichkeit".

Zweite Vorlesung:

Hockgeekrte Versrnmnlung!

n meiner ersten Vorlesung habe ich den Ver-
such gemacht. Ihnen auf der allgemeinen Basis
der kunstgeschichtlichen Entwickelung diejenige
Stellung zu bezeichnen, welche Cornelius
zu den Hauptphasen dieser Entwickelung über-
haupt und sodann näher zur neueren Kunst-
Geschichte und deren verschiedenen Richtungen
einnimmt. Es war bei der Erörterung dieses
Gegenstandes nicht zu umgehen, gewisse rein
kunstphilosophische Fragen wie die Unterschiede des Plastisch-
Schönen, überhaupt der plastischen Anschauungsweise von dem
Malerisch-Schönen und der malerischen Anschauungsweise, von
der Angemessenheit der Cartonzeichnung, als der abstraktesten
Darstellungsform in der bildenden Kunst, für gewisse abstrakt-
idealistische Motive und Aehnliches in's Auge zu fassen, weil

die Beantwortung dieser Fragen für das Verständniß des künst-
lerischen Genius von Cornelius eine nothwendige Voraussetzung
ist, dessen eigenthümliche Entwickelung und Thätigkeit wir heute
betrachten wollen.

Ehe ich auf diese Schilderung eingehe, gestatten Sie mir
eine kurze Vorbemerkung. Cornelius ist erst vor wenigen Wochen
gestorben. Er reicht mit seinem Leben und seiner Thätigkeit in
das Leben und die Anschauungsweise des gegenwärtigen Ge-
schlechts herein; und es kann sich daran das Bedenken an-
knüpfen, ob es nicht noch zu früh sei, über ihn zu urtheilen,
ob wir, die seine Zeitgenossen waren, schon jene für eine objektive
Charakteristik, für ein vorurtheilsfreies Verständniß nöthige Un-
befangenheit des Urtheils besitzen. Wie man Gegenstände der
Wirklichkeit, die man genau betrachten will, nicht dicht vor das
Auge halten darf, sondern sie in die richtige Sehweite rücken
 
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