Zur Wieder-Belebung der Medaillen-Kunst in Deutschland.
37
bruno kruse—berlin : plakette zum achtzigsten
geburts-tag rudolf virchows. herausgegeben von
der KOL. akademie der wissenschaften zu berlin.
die metall-füllungen, links die literatur, rechts die kunst, entw. und ausgef. von rud. bosselt.
in dieser Richtung machen werden,
habe schon mit verschiedenen zu tun
habt und immer Nei-
gung und Entgegen-
kommen dafür gefun-
den. Das liegt ja
auch im Interesse
der Präge-Anstalten
selbst, welche auf eine
lohnendere Beschäf-
tigung werden rech-
nen dürfen, wenn erst
die Künstler-Medaille
»eingebürgert« sein
wird. DerUnterschied
zwischen schlechten
handwerksmäßigen
Erzeugnissen und
einer guten künst-
lerischen , modernen
Medaille müsste dem
Publikum mehr zum
Rewusstsein kommen.
Und ich meine hier
mit »Publikum« auch
unsere Gebildeten.
Denn noch jetzt ent- rudolf bosselt.
Ich stehen bei fast allen Gelegenheiten, wo
ge- grössere, sich aus Gelehrten, Wissenschaft-
lern und Gebildeten
zusammensetzende
Vereine Medaillen
schlagen lassen, die-
selben auf die Art,
dass man die ganze
Sache einfach einer
Präge - Anstalt über-
trägt. Der Gedanke,
sich an einen Künst-
ler zu wenden, kommt
den Leuten garnicht.
— Als dritte Auf-
gabe des Staates wäre
die Errichtung einer
besonderen Klasse
für die Medaille an
einer Akademie oder
hochstehenden Kunst-
gewerbe-Schule ins
Auge zu fassen. Und
zwar müsste diese
Klasse in engster
Verbindung mit der
Hals-Kette mit Porträt-Medaille. staatlichen Münze
1904. i. 5.
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bruno kruse—berlin : plakette zum achtzigsten
geburts-tag rudolf virchows. herausgegeben von
der KOL. akademie der wissenschaften zu berlin.
die metall-füllungen, links die literatur, rechts die kunst, entw. und ausgef. von rud. bosselt.
in dieser Richtung machen werden,
habe schon mit verschiedenen zu tun
habt und immer Nei-
gung und Entgegen-
kommen dafür gefun-
den. Das liegt ja
auch im Interesse
der Präge-Anstalten
selbst, welche auf eine
lohnendere Beschäf-
tigung werden rech-
nen dürfen, wenn erst
die Künstler-Medaille
»eingebürgert« sein
wird. DerUnterschied
zwischen schlechten
handwerksmäßigen
Erzeugnissen und
einer guten künst-
lerischen , modernen
Medaille müsste dem
Publikum mehr zum
Rewusstsein kommen.
Und ich meine hier
mit »Publikum« auch
unsere Gebildeten.
Denn noch jetzt ent- rudolf bosselt.
Ich stehen bei fast allen Gelegenheiten, wo
ge- grössere, sich aus Gelehrten, Wissenschaft-
lern und Gebildeten
zusammensetzende
Vereine Medaillen
schlagen lassen, die-
selben auf die Art,
dass man die ganze
Sache einfach einer
Präge - Anstalt über-
trägt. Der Gedanke,
sich an einen Künst-
ler zu wenden, kommt
den Leuten garnicht.
— Als dritte Auf-
gabe des Staates wäre
die Errichtung einer
besonderen Klasse
für die Medaille an
einer Akademie oder
hochstehenden Kunst-
gewerbe-Schule ins
Auge zu fassen. Und
zwar müsste diese
Klasse in engster
Verbindung mit der
Hals-Kette mit Porträt-Medaille. staatlichen Münze
1904. i. 5.