Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten (13.1903-1904)

Rent Lalique—Paris.

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rene lalique—paris. Hals-Sch?nuck.
(hohenzollern-kunstgewerbehaus—berlin.)

Saphir den angeschlagenen Farben-Akkord.
Für die Rückseite des Anhängers (auch als
Brosche zu tragen) nahm Lalique einen
dunkelblauen Grund, von dem sich goldenes
Epheu - Gezweig wirkungsvoll absetzt, die
umrahmenden Blätter und Beeren sind just
so fein durchgearbeitet, wie das in der Werk-
statt der Natur geschieht — welche Seite des
Schmuckstückes den Preis verdient, ist
schwer zu entscheiden. Der Tanz der Li-
bellen im Sonnenglanz hat Lalique zu einer
Feen-Gabe begeistert, welche als etwas
bisher Unerreichtes dasteht. Braune Brillan-
ten auf den Flügeln, die Leiber in Saphir
und tiefblauem Schmelz leuchtend, die
Augen schimmernde Mondsteine, die ge-
schwungenen Fühl-Fäden schwarz emailliert

und vor allem die, jede Struktur des zarten
Flügel-Gewebes treu wiedergebenden Opale,
welche die Schwingen dieser acht luftigen,
im Reigen auf- und abschwebenden Gesellen
bilden — kaum jemals hat Menschen-Hand
dem Ähnliches zum Schmuckstück gefügt
Wie er hier die Natur stilisierte, das ist
ebenso kühn als maßvoll, Technik und Ge-
danken sind eins und ob es nun der Hals
einer Schönen schmückt, oder in der Vitrine
eines Museums Tausenden beredt von einem
Meister unserer Zeit spricht — seine Mission
hat dies Kunst-Werk in jedem Falle erfüllt.

Welch ein Reichtum der Motive in den
Kämmen der Frau! Hier einer aus weissem
Horn mit einem Schwalben-Flug; dann wieder
Schmetterlinge mit tiefroten ausgebreiteten
Flügel-Paaren, Diamanten blitzen hier wie
dort in dem Geäder der Schwingen auf.

rene Lalique—paris. Hals-Schmuck.

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