DOI article:
R., D.: Das Einheit-Denkmal zu Frankfurt a. M. von Bildhauer Hugo Kaufmann
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.7008#0365
354
Das Einheit-Denkmal zu Frankfurt a. M.
stürmenden Jünglinge (eines Burschen-
schafters und eines Freischärlers aus 1848)
die Anfangs-Strophe aus »Schleswig-Holstein
meerumschlungen etc.«, links das Relief
eines von seinem alten Vater Abschied
nehmenden Frei-
schärlers, darunter
der Vers aus Arndt:
»Wir sind ge-
schlagen, nicht be-
siegt, in solchem
Kampf erliegt man
nicht«. Rechts: der
Schmied, in seinen
Zügen an den Bis-
marck der 50 er
Jahre erinnernd, das
Schwert schmie-
dend , welches ein
Knabe, die kom-
mende Generation
repräsentierend,
ihm auf dem Am-
bos hält. Darunter
aus einem Gedicht
von Geibel:
»Drum rüstig mit dem
Hammer, mit der Feile,
Ihr Bälge blast, ihr Fun-
ken sprüht empor,
Das Schwert des Siegs
hat Eile, Eile, Eile.«
Eine Haupt - In-
schrift in grossen
lateinischen Buch-
staben zieht sich
um die obere Fläche
der runden Basis:
»Den Vorkämpfern
deutscher Einheit
in der Zeit der
Vorbereitung 1815
bis 1863 die Stadt
Frankfurt a. M.« Der Obelisk wird durch
Eichenlaub gefüllt, dessen Wurzeln aus der
Architektur herausquellen und an welches
die Wappen der damaligen Bundes - Staaten
aufgehängt sind. Vorne die Wappen der
Staaten, die freiheitlich gesinnt, zur National-
versammlung hielten, sowie Embleme von
Schützen-, Krieger- und Turn-Vereinen,
HUGO KAUFMANN—MÜNCHEN. Flgicr der
EINHEIT-DENKMAL ZU FRANKFURT A. MAIN.
links die Wappen der grossdeutsch gesinnten
Staaten mit Österreich, rechts die mit
Preussen in der Zollvereins-Frage zusammen
gegangenen Staaten. Das Eichenlaub er-
weitert sich nach oben zur Krone des Baumes,
über welchen sich
das Kapital erhebt,
mit der Figur der
»Clio«, die die
Worte: »seid einig«
auf den Schild ge-
schrieben hat, als
Bekrönung. Das
Denkmal besteht
aus Kelheimer
Kalkstein, die Fi-
guren, welche frei
stehen, sind aus
Bronze. — Der ar-
chitektonische Auf-
bau des Denkmals
stammt von den
Architekten Hesse-
mer & Schmidt in
München, die ihrer
etwas undankbaren
Aufgabe mit Ge-
schick gerecht wor-
den sind. Wir selbst
können dem herr-
lichen Denkmal
kaum eine bessere
Würdigung zuteil
werden lassen als
dadurch, dass wir
ausser der Gesamt-
aufnahme alle plast-
ischen Einzelheiten
desselben in beson-
deren Abbildungen
bieten, welch letz-
tere den besonderen
Vorzug besitzen, dass sie Original-Aufnahmen
nach den Guss-Modellen des Künstlers sind.
Bisher war Hugo Kaufmann mehr durch
kleinere Bronzen bekannt geworden, mit
seinem Einheit-Denkmal tritt er in die Reihe
der wenigen Plastiker, denen wir einen
grösseren Anteil an der künftigen Gestaltung
deutscher Denkmäler wünschen möchten, d.r-
> Cito*
Das Einheit-Denkmal zu Frankfurt a. M.
stürmenden Jünglinge (eines Burschen-
schafters und eines Freischärlers aus 1848)
die Anfangs-Strophe aus »Schleswig-Holstein
meerumschlungen etc.«, links das Relief
eines von seinem alten Vater Abschied
nehmenden Frei-
schärlers, darunter
der Vers aus Arndt:
»Wir sind ge-
schlagen, nicht be-
siegt, in solchem
Kampf erliegt man
nicht«. Rechts: der
Schmied, in seinen
Zügen an den Bis-
marck der 50 er
Jahre erinnernd, das
Schwert schmie-
dend , welches ein
Knabe, die kom-
mende Generation
repräsentierend,
ihm auf dem Am-
bos hält. Darunter
aus einem Gedicht
von Geibel:
»Drum rüstig mit dem
Hammer, mit der Feile,
Ihr Bälge blast, ihr Fun-
ken sprüht empor,
Das Schwert des Siegs
hat Eile, Eile, Eile.«
Eine Haupt - In-
schrift in grossen
lateinischen Buch-
staben zieht sich
um die obere Fläche
der runden Basis:
»Den Vorkämpfern
deutscher Einheit
in der Zeit der
Vorbereitung 1815
bis 1863 die Stadt
Frankfurt a. M.« Der Obelisk wird durch
Eichenlaub gefüllt, dessen Wurzeln aus der
Architektur herausquellen und an welches
die Wappen der damaligen Bundes - Staaten
aufgehängt sind. Vorne die Wappen der
Staaten, die freiheitlich gesinnt, zur National-
versammlung hielten, sowie Embleme von
Schützen-, Krieger- und Turn-Vereinen,
HUGO KAUFMANN—MÜNCHEN. Flgicr der
EINHEIT-DENKMAL ZU FRANKFURT A. MAIN.
links die Wappen der grossdeutsch gesinnten
Staaten mit Österreich, rechts die mit
Preussen in der Zollvereins-Frage zusammen
gegangenen Staaten. Das Eichenlaub er-
weitert sich nach oben zur Krone des Baumes,
über welchen sich
das Kapital erhebt,
mit der Figur der
»Clio«, die die
Worte: »seid einig«
auf den Schild ge-
schrieben hat, als
Bekrönung. Das
Denkmal besteht
aus Kelheimer
Kalkstein, die Fi-
guren, welche frei
stehen, sind aus
Bronze. — Der ar-
chitektonische Auf-
bau des Denkmals
stammt von den
Architekten Hesse-
mer & Schmidt in
München, die ihrer
etwas undankbaren
Aufgabe mit Ge-
schick gerecht wor-
den sind. Wir selbst
können dem herr-
lichen Denkmal
kaum eine bessere
Würdigung zuteil
werden lassen als
dadurch, dass wir
ausser der Gesamt-
aufnahme alle plast-
ischen Einzelheiten
desselben in beson-
deren Abbildungen
bieten, welch letz-
tere den besonderen
Vorzug besitzen, dass sie Original-Aufnahmen
nach den Guss-Modellen des Künstlers sind.
Bisher war Hugo Kaufmann mehr durch
kleinere Bronzen bekannt geworden, mit
seinem Einheit-Denkmal tritt er in die Reihe
der wenigen Plastiker, denen wir einen
grösseren Anteil an der künftigen Gestaltung
deutscher Denkmäler wünschen möchten, d.r-
> Cito*