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und die



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Und du Kämmerleirr im Haus dort oben.
Nach dem oft das warme Herz mir'schwoll;
Und du Fensterlein, draus Liebchen schaute,
Und die Thüre, draus sie gieng, lebr wohl.

Breit' ich sehnend noch einmal die Arme,
Nach dem lieben lieben Liebchen aus?

1808.

Arnim.
.)

— 11. Juny

kl tuns für Einsiedler

Auf demselben Schauplatz, über dem die Nibelun-
gen sich bewegen, spielen einige ihrer Helden ein ande-
res Gedicht, das uns mehrere Manuskripte aufbewahrt,
und das von Fisch e r unter dem Titel: Vs prima exxe-
«litione Attila« K.e§i8 lluminrum in Oaliiag -le re-
dus §68ti8 Waltliarü a^uitanorum prirreipi8 Oarmen
epieuin 8LecuIi VI. I.ip8> 1780 und 1792, sowie auch
von M o l ter in seinen Beyträgen zur Geschichte und Lite-
ratur, Frankfurt 1798 herausgegeben worden. Mit At-
tilas Lobe und seinem Heereszuge aus Panonien ge-
gen die gallischen Könige beginnt die Dichtung. Gi-
dicho, König der Franken, sendet ihm Hagano aus
trojanischem Stamme, Sohn des Hagathies,
Jüngling noch, mit Schätzen entgegen, und verspricht
ihm Tribut und Unterwerfung; ingleichen auch Her-
rik, König der Burgunder!, dessen Sitz in Cauil-
lon, jenseits der Aar und Nhone ist, und der seine
Tochter Hiltegund ihm als Geissel übergiebt; im We-
sten endlich schickt auch Alphere, König von Aqui-
tanien seinen Sohn Walther, früher verlobt mit
Hiltegund, gleichfals zu dem gefürchteten Hunnen
als Bürgen seiner Treue und ZinSpflichtigkeit. Hilte-
gund, Hagene und Walther werden an Attilas
Hofe erzogen, jener wird die Aufsicht über die Kleino-

Geh' ich bang nun nach den alten Mauern,
Schauend rückwärts ost mir nassem Blick;
Schließt der Wächter hinter mir die Thore,
Weiß nicht? daß mein Herze noch zurück.
JustinuS Kerner.

Abschied.
Geh' ich einsam durch die schwarzen Gaffen,
Schweigt die Stadt als wär' sie unbewohnt;
Aus der Ferne rauschen nur die Wasser,
Md am Himmel geht der bleiche Mond.
Bleib* ich lang vor jenem Hause stehen,
Drin das liebe liebe Liebchen wohnt;
Weiß nicht, daß sein Treuer ferne ziehet.
Stumm und harmvoll wie der bleiche Mond.

dien der Königin anvertraut, die Jünglinge aber zeich-
nen sich in den Kriegen der Hunnen aus. Wie aber
nach Gibicho's Tode sein Sohn Gunthar sich loS-
fagt von der Dienstbarkeit, entstieht Hagano, und
Walther beredet bald auch seine Verlobte zu -emsel-
lben Schritte. Hiltegund füllt auf seinen Rath zwey
Schreine mit goldnen Ringen aus dem Schatze, und
beyde entweichen bey Gelegenheit eines Gastmahls, daS
er den Hunnen und ihrem Könige giebt. Er selbst ge-
waffnet wie ein Riese nach der Pannouier Weiße, links
mit einem zweyschneidigen Schwerdte, rechts mit einem
andern aber nur einschneidigen, reitend auf seinem
Pferde Leo, Hiltegund mit dem Schatze auf einem
andern guten Pferde. Am Tage in den Wäldern ver-
steckt, reisen sie nur bey Nacht, und gewinnen mit Fi-
schen und Vogelfängen sich ihren Unterhalt, bis sie end-
lich am vierzehnten Tage am Rheine ankommen, da wo
der Königssitz Vuormatia (WormS) liegt. Wal-
ther giebt dem Fergen einige der früher gefangenen
Fische, zum Lohne dafür, daß er ihn über den Rhein
setzt, und wie diese am Mittage auf Günthers Tafel
gebracht werden, erkennt sie der König als solche, die
der Rhein und die benachbarten Flüsse nicht führen,
und wie er sich deswegen näher erkundigt, wird ihm der
ganze Aufzug des Helden und der Dame mit den schwe-
ren Schreinen, die einen Schall von sich gäben, als ob
sie Edelsteine enthielten, erzählt, und Hagane erkennt
sogleich erfreut in der Beschreibung seinen Gesellen
Walther. Günther aber, von Habsucht eingenom-
men , freut sich, daß dieser die Schätze wiederbringe,
die Gi dicho nach Hunnenland gesendet, und bietet
seine Kämpfer auf, -aß sie mit ihm hinauSzirhen, um

Und riurr sag ich: Lebet wobt, ihr Gaffens
Lebe wohl! du stilles, stilles Haust

Der gehörnte Siegfried
Nibelungen.
Von I. GörreS.
IV.
Die Helden vom Rheine.
 
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