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Die Gartenkunst — 12.1910

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Hoemann, Reinhold: Erinnerungen an die Studienfahrt der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst nach England, [3]: Goombwood, Richmond, Kew
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Heicke, C.: Einigungsbestreben im deutschen Gartenbau
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https://doi.org/10.11588/diglit.22776#0021

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XII, 1

DIE GARTENKUNST.

13

Natur zwingt, Kunst zu voll-
bringen". (Bewußt wende
ich Olbrichs Wort auf Land-
schaftsgestaltung an, wäh-
rend er es mit Bezug auf
den architektonischen Garten
brauchte.) Noch manches
war sehenswert im Garten,
z. B. der anmutige Cottage-
bau der Königin Charlotte,
ebenso anmutig in der Form
des Gebäudes, als in der Art,
wie es in die umgebende
Parkszenerie hineingebaut
ist (Bild Seite 10).

Auch der künstliche See
mit dem mauerumsäumten
vasengeschmückten Ufer bot
mit seiner prächtigen Baum-
umpflanzung ein äußerst ma- Aus dem Kew-Garten: Im Rhododendrontal.
lerisches Bild. Wir verließen

Kew-Gardens wiederum mit dem angenehmen Bewußt- In jener Versammlung war von zahlreichen Vertretern der

sein, viele, neue und schöne Eindrücke über englische verschiedenen Gebiete des deutschen Gartenbaues nach ein-
, , . c , , t,. , ■ gehenden Erörterungen zwar allseitig der Grundgedanke eines

Gartenkunst in uns au genommen zu haben. Die bei- ~ v " , , . ° . ■ • ,

ft engeren Zusammenschlusses der gärtnerischen Vereinsbestre-

gefügten Bilder geben sie wohl besser und wahrheits- bungen mit Freude und Zustimmung begrüßt und einem Aus-
getreuer wieder als mein Wort. schuß von etlichen 30 Herrn der Auftrag zur Aufstellung eines

Satzungsentwurfs erteilt worden, auf Grund dessen mit den in
Frage kommenden Organisationen über einen geeigneten Zu-
sammenschluß ve< handelt werden könnte. Es waren aber von

Einigungsbestrebungen im deutschen Gartenbau. fast a!le" Rednern auch ernste Zweifel geäußert worden, ob
= 0 0 eine deutsche Gartenbaugesellschait in der Art eines vorzugs-

Am 13. Dezember 1909 ist in Berlin Beschluß über die weise aus Einzelmitgliedern bestehenden Vereins, wie ihn die
Gründung einer deutschen Gartenbau-Gesellschaft gefaßt wor- Berliner Herren, insbesondere der Vorstand des Vereins zur
den. Wir legen dabei den Nachdruck auf eine, denn was Beförderung des Gartenbaues, sich gedacht hatten, die geeig-
gegründet wurde, ist nicht diejenige D. G. G., welche in der nete Form dafür sei, zumal nicht volle Gewähr geboten schien,
Versammlung am 28. November v. Js., über die wir im De- daß in einem solchen Verein den großen Verbänden, deren Ein-
zemberheft des vorigen Jahrganges berichtet haben, ange- tritt man als wünschenswert bezeichnet hatte, der erforderliche
strebt worden ist. Man wird den Unterschied verstehen, wenn Einfluß gesichert wäre , um ihren besonderen Aufgaben auch
man den nachstehenden Bericht gelesen haben wird. in Zukunft mit der notwendigen Selbständigkeit nachzugehen.

Es mußte daher etwas über-
raschen, daß bereits am Tage
nach der Versammlung in den
Berliner Tageszeitungen verkün-
det wurde, die Deutsche Gar-
tenbau-Gesellschaft sei gegrün-
det worden! Nun kann ja man
Leiter und Teilnehmer solcher
Versammlungen nicht für irr-
tümliche Berichterstattung in
der Tagespresse verantwortlich
machen. Indessen gewann die
Sache doch ein etwas eigenarti-
ges Gesicht, als einige Tage
später die Mitglieder jenes Aus-
schusses vom Vorstand des V.
z. B. d. G. auf den 13. Dezember
nach Berlin zu einer Sitzung ein-
geladen wurden und in dem von
Herrn Swoboda als Direktor des
V. z. B. d. G. unterzeichneten
Einladungsschreiben gesagt war
vom Vorstande des V. z. B. d. G.
seien bereits alle Schritte ein-
geleitet worden, um die sofor-

Aus dem Kew-Garten: Im Rhododendrontal. tige Umwandlung des Vereins in
 
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