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Die Gartenkunst — 12.1910

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Heicke, C.: Einigungsbestreben im deutschen Gartenbau
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https://doi.org/10.11588/diglit.22776#0022

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14

DIE GARTENKUNST.

XII, 1

die Deutsche Gartenbau-Gesellschaft durchzuführen; denn in gemeine Grundlage, auf der die Vereinigung möglich und
der Versammlung am 28. November sei dieGründung der zweckmäßig sei, Klarheit geschaffen werden müsse; dann werde
Deutschen Gartenbau - Gesellschaft beschlossen man über die Satzungen sich schnell einigen können. Es be-
worden, stehe auf keiner Seite ein grun d sä tzliches Wid er-

Das stand im schroffsten Widerspruch mit den streben gegen die Einigungsversuche; indessen sei

Tatsachen und entsprach durchaus nicht der Tendenz der das Vorgehen der Berliner Herren, die offenbar in schwer ver-

in der Versammlung am 28. November geäußerten Bedenken. ständlicher Dringlichkeit bis zum 1. Januar 1910 bereits eine

Es konnte daher nicht ausbleiben, daß in der am 13. De- vollendete Tatsache schaffen wollten, geeignet, bei den Ver-

zember in der Landwirtschaftl. Hochschule in Berlin unter bänden, deren Selbständigkeit nicht angetastet werden dürfe,

dem Vorsitz des Herrn Swoboda abgehaltenen Sitzung, zu Mißtrauen hervorzurufen

der von dem gewählten Ausschusse etwa 20 Herren erschienen Herr Geheimrat Prof. Dr. Wittmack gab zu, daß durch
waren, zunächst dem Befremden über dieses Vorgehen des die letzten Vorgänge der Eindruck, der aus den Äußerungen
Vorstandes des V.z.B.d.G. Ausdruck gegeben wurde; dieVer- der Vorredner sprach, nicht ungerechtfertigt erscheine,
suche des Herrn Swoboda, die Handlungsweise des Vorstan- Nachdem noch Herr Dr. Berliner, Vorsitzender des
des zu rechtfertigen, hatten nur geringen Erfolg, zumal auch auf Orchideenausschusses des V.z. B. d. G , über die Vereinbarungen
der Tagesordnung für die auf den 16. Dezember anberaumte Auskunft gegeben, unter denen der Anschluß der Deutschen
Monatsversammlung des V. z. B. d. G. bereits die Umwandlung Orchideengesellschaft an den V. z. B. d. G. vor Jahresfrist
des Vereins in die Deutsche Gartenbau-Gesellschaft als Ver- stattgefunden hatte, und andere Herren ein ähnliches Aufgehen
handlungsgegenstand enthalten und also ebenfalls den etwaigen ihrer Verbände in den V. z. B. d. G. auch nach etwaiger Um-
Beschlüssen der am 28. November gewählten Kommission vor- Wandlung in eine Deutsche Gartenbaugesellschaft auf Grund
gegriffen wor- des vorliegen-
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Gartenkunst, H zelner Verein

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..... . Aus dem Kew-Garten: Am I hemse-Uler. " , „

Würdigkeit an, tenbaugesell-

daß man den Schaft" für sich
Vertretern dieser Vereine, die zu der Sitzung von weither her- in Anspruch nehmen dürte, daß dieser vielmehr der auch
beigeeilt seien, Gelegenheit geben wolle, au der formellen Er- ihm vorschwebenden großen Vereinigung vorbehalten bleiben
ledigung der anscheinend für die Berliner Herren im Prinzip müsse, den Antrag, zunächst darüber zu beraten: Unter wel-
bereits feststehenden Umwandlung des V. z. B. d. G. in eine chen Bedingungen sind die in Frage kommenden Gesellschaften
Deutsche Gartenbaugesellschaft mitzuwirken; allein er habe ge- zu einem engeren Zusammenschluß bereit?
glaubt, daß es sich um wichtigere Dinge handle, nämlich Herr Gartenbaudirektor Encke begrüßte diesen Lange-
um die Schaffung einer Basis für den einheitlichen sehen Antrag als einen geeigneten Weg zum Ziele, möchte
Zusammenschluß aller großen Vereine im deutschen ihn aber erweitern zu der Frage: In welcher Weise läßt sich
Reiche; diese aber könne seiner Ansicht nach nicht auf dem eine gemeinsame Vertretung der verschiedenen Vereine herbei-
hier eingeschlagenen Wege gewonnen werden. führen? Ihm schwebe dabei die schon in der Versammlung
Herr Zieg enb a lg - Dresden, Vorsitzender des Verbandes am 28. November gestreifte Idee vor, durch einen Ausschuß
der Handelsgärtner, pflichtete Herrn Encke bei und stellte fest, von Vertretern der verschiedenen Vereine eine Art Gartenbau-
daß seit dem 28. November eine Umwandlung der Anschau- rat zu bilden, wobei die Selbständigkeit der einzelnen Vereine
ungen in Berlin eingetreten sei; man glaube offenbar, die gewahrt und doch eine nachdrucksvolle Vertretung des Ge-
Umwandlung des Berliner V. z. B. d. G. in eine Deutsche Garten samtgartenbaues erreicht werden könnte.

baugesellschaft möglichst schnell betreiben zu müssen, in der Herr Dr. Berliner faßte das Ergebnis der bisherigen

Erwartung, daß die auswärtigen Verbände sich dann gern ihrer Verhandlungen dahin zusammen, daß offenbar zwei parallel

Führung anvertrauen würden. Das bezweifele er und fürchte viel- laufende Ideen bestehen: Der V. z. B. d. G. will sich auf er-

mehr, daß sie durch dieses Verfahren eher abgeschreckt würden. weiterter Grundlage und unter Angliederung verwandter

Wolle man eine große allumfassende Vereinigung, denn sei zu- Vereine zu einer Deutschen Gartenbaugesellschaft entwickeln,

nächst die Erörterung ihrer prinzipiellen Grundlage erforderlich. die in der Hauptsache als ein Verein von Einzelmitgliedern

Auch Herr Lorgus, Vorsitzender des deutschen Pomo- gedacht sei, während die anwesenden Vertreter der übrigen

logen - Vereins, war der Ansicht, daß zunächst über die all- großen Verbände eine Organisation anstreben, die aus Kor-
 
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