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Die Gartenkunst — 12.1910

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Hoemann, Reinhold: Erinnerungen an die Studienfahrt der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst nach England, [5]: Hamptoncourt
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https://doi.org/10.11588/diglit.22776#0043

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XII, 3

DIE GARTENKUNST.

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wohlriechende Wicken (Sweet Peas), diese Lieblings- Blumen in Hamptoncourt, nämlich der feine uberall
blume der Engländer, welche in feinster Farbenzu- ersichtliche Farbengeschmack der vornehmen Eng-
sammenstellung vereinigt waren, etwa ein rein weiß länder. Dieser Tee wurde im Park gereicht aut
mit einem zartrosa oder ein zartes gelb mit einem einem großen Rasen. Vor einer alten, hohen Baum-
feinen klaren blau ■ wand standen weißgedeckte Tische mit hohen silbernen
Violett-weißrosa: Geschirren. Grellrot gekleidete Diener bereiteten den

Auf blauviolettem Grund von Viola cornuta blühten Tee. Die Damen aber, fast ausnahmslos schlanke

weißrosafarbene Anemonen (Honorine Jobert). elegante Erscheinungen, waren durchweg hell gekleidet

Viola cornuta in seinen verschiedenen Farben- in so dezenten gebrochenen, weichen Karbentonen also

nuancen zwischen weiß, gelb und blau war recht oft etwa licht meergrün, mattrosa, zarthla, lichtblau, blaU-

als Grundfarbe benutzt und irgend eine passende Bei- weiß, gelb, cremfarbig, gebrochenes mattes carminrot

färbe wurde dazu gesetzt, z. B. zu dem weißen Horn- usw., dazwischen natürlich sehr viel weiß als vorherrschen-

veilchen die rosafarbene Rose Mad. Caroline Testout, derGrundton, das alles war wieder ein so harmonischer Mar-
oder zu dem benakkord,

gelben die ,--------------^HMl^mmb' T

rote R°se ^SBOmBPSC 1UUT' ■

Richmond *E durcheinan-

derwogte aut
EBBW dem grünen

t-^n ■ ^^B^^^^H^^HHHHPtSHKT/WBBl Rasen,

°^ 9m£>f- . .«üfftl^fc^ E^HfijiySSi beeten

Blumen zu" ^^^^i3E^V>^- - M . ^jf^jj^S^ij-' sehr aus-

sammenzu- ... "~; "^«»gi^ ' geprägte ge-

I liehe Auffas-
sen s?1glos~ K ^^^^m^^^^^^BH^H

rabatte alles Schloß Hamptoncourt: Farbenzu

anscheinend Ansicht des Parterres vor der Ostfront mit den inzwischen ausgewachsenen Elbenstammen, sammen^

WirrwärTTn Wirklichkeit aber unter sorgfältiger Be- herrschte hier wie dort Als ich später einmal durch die
rprhnim . m w rkliCMe i aoer u g & reichen Magazine von Liberty ging und die prachtvollen

rechnung noch einmal wiederkehrte «afla« g ^ngstoffe und sonstigen reichen

Nochmals möchte ich u T Jet Gewebe dieses Weltruhm genießenden Kaufhauses be-

es nicht eenüPt zwei oder mehrere Farben als solche (jeweoe dieses vveiuuum g

einfach n'ebe^and^zustellen, ebenso wichtig wie die wunderte, da war ^^J^J^J^

Wahl der Farben an und für sich, ist das Verhältnis auffassung, die mir hie. begegnete, ge.ade wie vorbei

der farbigen M ssen -einander. Gesetze gibt es für bei den Blumenbeeten ,n Hamptonco-t^ und den hell-

diese Verhältniszahlen nicht, da ist bis heute noch das -big geldeideten Damen

Cft! Ä habe ich so feine und wohl- wir sollten dort noch mehr sehen ™ «™t

gelungene Farbenabstiirimungen noch nicht gesehen, hin lagen vor dem Schlosse noch andere Garten die

und L denke, cTwä e lohnend, wenn die besondere ebenfalls hoher S^ö^-^"^^^1^^^^^

Aufmerksamkeit unserer Gärtner, Gartendirektoren, entbehrten. Auf breiten Rabatten die ganz legehnaß.g

Gartenarchitekten, vor allem aber unserer Gartenbesitzer, in langen Rechtecken in den Rasen eingeschn ten

einmal auf diesen Punkt gelenkt würde. waren, waren Sträucher angepflanzt und zwar Geholze

Wenige Tage später war ich zufällig Zeuge eines von großer Schönheit und oft auch von großer Selten-

Fünfuhr-Tees einer vornehmen Londoner Gesellschaft, heit. Ebenso wohlgeordnet und ebenso gut gepflegt

und hier fiel mir genau dasselbe auf, wie bei den wie die Stauden, präsentierten sie sich zwis,
 
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