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Die Gartenkunst — 12.1910

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Encke, Fritz; Hoemann, Reinhold: Der Bremer Friedhofswettbewerb
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https://doi.org/10.11588/diglit.22776#0060

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52

DIE GARTENKUNST.

XII, 4

men. Auch bei Landgut Spindler in Hilden. Blick aus dem Hof in der Richtung der Hauptachse. Aber ein so

vielen anderen Von Gartenarchitekt Foeth, Cöln. intensivesZusam-

Entwürfen ließe menarbeiten von

sich die Richtigkeit dieser Auffassung leicht nachweisen. Architekt und Gartengestalter trägt wesentlich dazu
Ganz zu schweigen von der monumentalen Behandlung bei, das gegenseitige Verständnis der beiden verwandten
des Entwurfes „Morituris" (III. Preis), dessen Gesamtan- und aufeinander angewiesenen Berufsarten zu fördern.
Ordnung von der Architektur der Gebäude untrennbar ist. Und dies ist dringend erwünscht, sollen solche Auf-
gaben, die nun einmal Gärten und Bauwerke um-
fassen, gut gelöst werden.

Vor allem erscheint uns diese Maßnahme aber
auch im Interesse der ausschreibenden Stadt zu liegen.
Diese erhält auf solche Weise einen wirklich ausführ-
baren, ihren Verhältnissen und Anforderungen ent-
sprechenden Entwurf, und sie erkennt den oder die
Künstler, welche imstande sind, das geplante Werk
gemeinsam einheitlich durchzuführen. Hierin erblicken
wir einen großen Vorteil; denn eine Leistung von
Charakter und Eigenart entsteht im allgemeinen dann
am ehesten, wenn der Entwerfer bei der Ausführung
die Leitung in der Hand behält. Wir haben Grund
zu der Annahme, daß auch in Bremen nach solchen
Gesichtspunkten verfahren wird, entgegen den bei
Garten-Konkurrenzen bisher meist üblichen Gepflo-
genheiten.

Der Wettbewerb war, wie schon angedeutet, sehr
reich beschickt. Es waren 96 Arbeiten eingegangen.
Der Umstand beweist, daß die vom Preisgericht ver-
tretene Auffassung richtig war, den Wettbewerb nicht,
wie erst beabsichtigt, auf Bremer Künstler zu be-
schränken. Es muß freudig anerkannt werden, daß
unter den fast 100 Entwürfen, eine sehr große Anzahl
gediegener, brauchbarer Arbeiten sich befanden. Sie
ließen erkennen, daß die gerade in unserer Gesell-
schaft lebhaft geförderten Bestrebungen fruchtbar ge-
wesen sind, welche zum Ziel haben, unsere Begräbnis-
stätten zweckmäßig, schön und würdig zu gestalten.

Ein Rückblick auf die Entwickclung der Fried-
hofgestaltung erscheint an dieser Stelle wohl ange-
Wettbewerb Friedhof Bremen-Osterholz: Einzelzeichnung zu dem bracht. Der „Kirchhof" war ursprünglich überall
Entwurf Krage - Winkelhausen (I. Preis). die Begräbnisstätte. Als er zu eng wurde, entstand der
 
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