Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Gartenkunst — 12.1910

DOI Artikel:
Buttenberg, M.; Hardt, Emil [Ill.]: Von Hausgärten und Gartenarchitekturen: zu den Zeichnungen von Hardt
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.22776#0180

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
172 die gartenkunst. xii, 10

vorgeführte Gartensalon (Abb. auf
dieser Seite oben). Die Pfeiler sind
in geflammtem rötlichen, der Sok-
kel in tiefdunklem Marmor gehalten,
die Wandfüllungen sind Glasmosa-
iken, die Linien und Konturen blau
auf Goldgrund, die großen Flächen
gleichfalls aus Steinchen gefügt von
milchweißem Grundton.

Vom Gartensalon aus betritt
man, durch mit Glyzinen berankte
Rundbogen aus weiß gestrichenem
Lattenwerk einige Stufen hinab-
steigend den eigcntlichcnGartenund
zwar zunächst den gewissermaßen
der Diele des Hauses entsprechen-
den Teil, während hinten und seit-
lich die Wohn- und Nutzräume, das
Gartenhaus, Sitz- und Spielplätze
und der Obstgarten sich anschließen.
In der Mittelachse liegt ein vertieftes
HBp;/' '"""x^B^i II Rasenstück. Oberhalb der Rasen-

WbwAf- böschungen sind Rabatten angeord-

/ TmBB^B 'hem

—-f--+--i— 1---\--V---V-"^HesHI Wechsel Stauden, Rosenstämmchen

HB»-—L-L-<■-■■■■■-\-\-A-jBflH vmd große Hortensicnkübel von

Gartenanlage des Generaldirektor Roeper, Düsseldorf: Gartensalon. freundlichem Bux umsäumt stehen.

Längs der geradlinigen Wege vor

Punkte läßt sich leicht ein allen praktischen und ästheti- den mit weißem Lattenwerk bekleideten Mauern stehen
sehen Anforderungen genügendes, harmonisch geglic- Taxuspyramiden genau vor den medaillonartigen Aus-
dertes Gärtchen komponieren, bei dessen Ausstattung schnitten der Spaliere, durch eine breite niedrige Hecke
natürlich auch die Rücksichtnahme auf den Geldbeutel von Ligustrum ovalifolium verbunden. Das Spalierwerk
des Besitzers ein gewichtiges Wort mitspricht. ist mit Schlingpflanzen, je nach der Besonnung mit Rosen,

Ein Beispiel ist der nach dem Entwürfe des Garten- Clematis, Bignonien und Efeu umrankt. Beides, Latten-
Architekten Hardt in Düsseldorf ausgeführte Haus-
garten des Generaldirektors Röper. Die Grund-
fläche ist ca. 1300 qm groß. Die Gliederung der
einzelnen Teile ist aus dem beigegebenen Grundriß
(Seite 170) leicht ersichtlich. Der Verfasser hat ver-
sucht, die Wünsche des Besitzers mit den Forde-
rungen der neuzeitlichen Gartengestaltung in Ein-
klang zu bringen. Von vornherein günstig war die
Lage des Gartens auf der Sonnenseite des Hauses.

Eine große vorgelagerte Terrasse, von der eine
breite mit blühendem Gerank umsäumte Treppe in
den Vorraum hinabführt, der seinerseits durch eine
Taxushecke begrenzt wird, bildet den Übergang
vom Haus zum Garten. Zwei große auf diesem
Vorplatz stehende Bäume, eine Esche und eine
Kastanie, wirken auf die gleichmäßig belichtete Fas-
sade des Hauses mildernd und schattenspendend
Doch dieses genügte dem Besitzer nicht, er wollte
einen Raum haben, der mit der übrigen Wohnung
zusammenhängend auch in der heißen Jahreszeit
einen mit dem Garten im innigsten Konnex stehen-
den, kühlen Aufenthalt bieten sollte. Dazu gaben
die Räume unter der breiten Terrasse die geeignetste
Gelegenheit; so entstand hier der in einer Skizze Gartenanlage des Generaldirektor Roeper, Düsseldorf: Gartenhaus.
 
Annotationen