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DIE GARTENKUNST.
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werk und Hecke bilden eine hübsche Abgrenzung und mit Clcmatis umrankte Koje mit Bank (Abb. Seite 171
verleihen dem Raum einen wohnlichen Charakter. unten). Sie ist gelblich-weiß gestrichen, die Füllungen
Den Abschluß des Hauptprospektes bildet ein er- sind stumpfblau, weiß abgesetzt. Von dem Grunde hebt
höhter Sitzplatz, der vorzüglich die schräg anschneidende sich die blendend weiß gestrichene Bank vorzüglich ab.
Grenze verbirgt. Die ihn umsäumenden geschnittenen Im Nutzgarten stehen Obstbäume; die Beete dienen zur
Lindenbäumc und italienischen Pappeln ergeben eine Anzucht von Küchenkräutern und Erdbeeren. Die um-
kräftige Unterbrechung der Silhouette der in den rück- grenzenden Mauern sind mit Spalierobst bekleidet,
seitig angrenzenden ausgedehnten parkartigen Gärten An den regelmäßigen Obstgarten schließt sich eine
stehenden rundkronigen Laubbäume. unregelmäßig mit Birken, Ebereschen, Eichen und Strauch-
Zur Belebung ist davor ein großes in Muschelkalk- werk bepflanzte Fläche mit Spielplatz an. Zwischen den
stein gefaßtes, viereckiges Wasserbecken mit einfachem Sträuchern blühen Maiglöckchen und Veilchen in üppiger
Springstrahl angebracht. Das vorspringende Garten- Fülle. Diese Partie bildet den Übergang zu dem land-
haus (Abb. auf Seite 172 unten) bildet eine wirksame schaftlichen Charakter des benachbarten Terrains, von
Unterbrechung der gradlinigen Wegezüge und eine gute ihm unmerkbar durch ein leichtes Drahtgeflecht getrennt.
Steigerung der Im ganzen be-
Entwurfs hierbei W&sffi'' 1^ ^ I m°dernen Men
an die in alten j-'^fcfcT' s^^^fci^tf^^^ ''jfm^^''i^^KMXwStmWSiBMM sehen, der zuZei-
Stadtplänenhäu- V HH ten das Bedürf-
tigen und so ma- I ijf~K ||nT IjRl "mft -»r [Äfc nis fühlt sich ab-
lerisch auf das ■> %E ]||| Wj£ IwJ Bl Bf JbJs^^hI I
Straßenbild wir- ff :iH^h B
genden Gebäude I mjf Sä büng und von
gedacht hat? JH^HHhHm& pg- §mB demGetriebesei-
Über die H* a HH|pSo ^^H 11er Geschäfte,
Lage des Garten- ^Bfcfc-^fefca **** wBSw> WW MW WKm B
hauses an dieser HP ^^L^nfU^1 jHERPKTP genossenzuallen
Stelle, seitlich Hotflr«SüS*kf-Zeiten eine ange-
desSchnittpunk- ' " tjf'1 , '' 11-■"t~~~~~~~~lL^^ ■ nehme erquik-
tes der Längs- Hfl kendeErholungs-
und Querachse HS statte, die ihnen
kann man auch ans Herz wach-
andererMeinung HJ sen und sie anre-
sein. Jedenfalls '-!--——-—- gen wird, ihn zu
erfüllt es alle Be- Aus dem Hofgarten in Bonn: Das Geburtshaus Peter Jos. Lenne's (geb. 29. Sept. 1789). hegen und pfle-
dingungen, es ist gen, sich selbst
vom Wohnhause leicht erreichbar und gestattet aus darin zu betätigen und so erst in das richtige Ver-
seinen Fenstern einen umfassenden Ausblick auf den hältnis zu ihm zu treten und zur vollen Erkenntnis der
Garten und seine hauptsächlichsten Teile. Es stellt sich Freuden zu gelangen, die die liebevolle Beschäftigung
dem Beschauer dar als ein einfacher auf niederem mit der Natur und ihren Lebewesen bietet.
Mauersteinsockel ruhender, rechteckiger Holzbau mit M. Buttenberg, Düsseldorf,
gelblich-weißem Anstrich, gebrochenem, mit roten klei-
nen Biberschwänzchen eingedecktem Dach und pati-
nierter Rinne. Der Boden besteht aus rötlichen Kacheln
mit eingestreuten grauen Plättchen. Alles in allem ge- GärtCflbildCT 3US B01111
nommen ein zweckdienlicher, geräumiger und lauschiger
Raum. Gegenüber der Laube ist auf der anderen Seite
Von Theo Nußbaum, Gartentechniker, Niederbreisig.
des Gartens ein mit Platten belegter und von Hecken Eine der schönsten öffentlichen Anlagen, die wir
umgebener Sitzplatz geordnet und das Gleichgewicht besitzen, ist der Hofgarten in Bonn. Er ist kein Produk-
durch die ihn flankierenden hohen Pappeln hergestellt, unserer Zeit. Die Aufteilung des Geländes, die An-
Die Querachse des Gartens durchschneidet das Ordnung des Pflanzenmaterials und die beabsichtigten
Gartenhaus und führt nach dem Nutzgarten über eine Bildwirkungen, erinnern an die französischen Gärten
Rasenbleiche, die zu beiden Seiten von hohen Obst- Lenötres. Er wurde auch zur damaligen Zeit, im Jahre
Pyramiden begrenzt ist. Den Achsenschluß bildet eine 1760, von dem Kurfürsten Klemens August angelegt,
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DIE GARTENKUNST.
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werk und Hecke bilden eine hübsche Abgrenzung und mit Clcmatis umrankte Koje mit Bank (Abb. Seite 171
verleihen dem Raum einen wohnlichen Charakter. unten). Sie ist gelblich-weiß gestrichen, die Füllungen
Den Abschluß des Hauptprospektes bildet ein er- sind stumpfblau, weiß abgesetzt. Von dem Grunde hebt
höhter Sitzplatz, der vorzüglich die schräg anschneidende sich die blendend weiß gestrichene Bank vorzüglich ab.
Grenze verbirgt. Die ihn umsäumenden geschnittenen Im Nutzgarten stehen Obstbäume; die Beete dienen zur
Lindenbäumc und italienischen Pappeln ergeben eine Anzucht von Küchenkräutern und Erdbeeren. Die um-
kräftige Unterbrechung der Silhouette der in den rück- grenzenden Mauern sind mit Spalierobst bekleidet,
seitig angrenzenden ausgedehnten parkartigen Gärten An den regelmäßigen Obstgarten schließt sich eine
stehenden rundkronigen Laubbäume. unregelmäßig mit Birken, Ebereschen, Eichen und Strauch-
Zur Belebung ist davor ein großes in Muschelkalk- werk bepflanzte Fläche mit Spielplatz an. Zwischen den
stein gefaßtes, viereckiges Wasserbecken mit einfachem Sträuchern blühen Maiglöckchen und Veilchen in üppiger
Springstrahl angebracht. Das vorspringende Garten- Fülle. Diese Partie bildet den Übergang zu dem land-
haus (Abb. auf Seite 172 unten) bildet eine wirksame schaftlichen Charakter des benachbarten Terrains, von
Unterbrechung der gradlinigen Wegezüge und eine gute ihm unmerkbar durch ein leichtes Drahtgeflecht getrennt.
Steigerung der Im ganzen be-
Entwurfs hierbei W&sffi'' 1^ ^ I m°dernen Men
an die in alten j-'^fcfcT' s^^^fci^tf^^^ ''jfm^^''i^^KMXwStmWSiBMM sehen, der zuZei-
Stadtplänenhäu- V HH ten das Bedürf-
tigen und so ma- I ijf~K ||nT IjRl "mft -»r [Äfc nis fühlt sich ab-
lerisch auf das ■> %E ]||| Wj£ IwJ Bl Bf JbJs^^hI I
Straßenbild wir- ff :iH^h B
genden Gebäude I mjf Sä büng und von
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Über die H* a HH|pSo ^^H 11er Geschäfte,
Lage des Garten- ^Bfcfc-^fefca **** wBSw> WW MW WKm B
hauses an dieser HP ^^L^nfU^1 jHERPKTP genossenzuallen
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und Querachse HS statte, die ihnen
kann man auch ans Herz wach-
andererMeinung HJ sen und sie anre-
sein. Jedenfalls '-!--——-—- gen wird, ihn zu
erfüllt es alle Be- Aus dem Hofgarten in Bonn: Das Geburtshaus Peter Jos. Lenne's (geb. 29. Sept. 1789). hegen und pfle-
dingungen, es ist gen, sich selbst
vom Wohnhause leicht erreichbar und gestattet aus darin zu betätigen und so erst in das richtige Ver-
seinen Fenstern einen umfassenden Ausblick auf den hältnis zu ihm zu treten und zur vollen Erkenntnis der
Garten und seine hauptsächlichsten Teile. Es stellt sich Freuden zu gelangen, die die liebevolle Beschäftigung
dem Beschauer dar als ein einfacher auf niederem mit der Natur und ihren Lebewesen bietet.
Mauersteinsockel ruhender, rechteckiger Holzbau mit M. Buttenberg, Düsseldorf,
gelblich-weißem Anstrich, gebrochenem, mit roten klei-
nen Biberschwänzchen eingedecktem Dach und pati-
nierter Rinne. Der Boden besteht aus rötlichen Kacheln
mit eingestreuten grauen Plättchen. Alles in allem ge- GärtCflbildCT 3US B01111
nommen ein zweckdienlicher, geräumiger und lauschiger
Raum. Gegenüber der Laube ist auf der anderen Seite
Von Theo Nußbaum, Gartentechniker, Niederbreisig.
des Gartens ein mit Platten belegter und von Hecken Eine der schönsten öffentlichen Anlagen, die wir
umgebener Sitzplatz geordnet und das Gleichgewicht besitzen, ist der Hofgarten in Bonn. Er ist kein Produk-
durch die ihn flankierenden hohen Pappeln hergestellt, unserer Zeit. Die Aufteilung des Geländes, die An-
Die Querachse des Gartens durchschneidet das Ordnung des Pflanzenmaterials und die beabsichtigten
Gartenhaus und führt nach dem Nutzgarten über eine Bildwirkungen, erinnern an die französischen Gärten
Rasenbleiche, die zu beiden Seiten von hohen Obst- Lenötres. Er wurde auch zur damaligen Zeit, im Jahre
Pyramiden begrenzt ist. Den Achsenschluß bildet eine 1760, von dem Kurfürsten Klemens August angelegt,
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