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Die Gartenkunst — 12.1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.22776#0206

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198 DIE GARTENKUNST. XII, 11

Hoppegarten und Finkenkrug usw.!), an die Bauerschen Be- im Gartenbau wenig gebräuchlich zu sein, wie ich wiederholt
strebungen im Schillerpark, an den Hamburger Stadtpark, an bei Unterhaltungen über diese Angelegenheit festgestellt habe,
manchen neueren Friedhof, — daß wir aus der Erniedrigung Ich möchte daher die Aufmerksamkeit durch diese Mitteilungen
auf diesen Gebieten erwacht, uns selbst und unsere Schöpfer- darauf hinlenken. Wir beziehen unsern Bedarf seit Jahren von
kraft, die ganz in Technik, Handel, Industrie und Wissen- der Firma Katz & Co. in Mannheim. Auch Gg. Neidhart jr.
schaft aufgegangen war, auch in der bauenden Kunst wieder- in Niederingelheim und andere werden dafür empfohlen. H.
gefunden haben.

Wer nun gegen die offen am Tage oder tiefer liegenden
Grundtendenzen Langes gefeit ist, der kann aus dem Buche

sehr viele wertvolle Anregungen schöpfen, vor allem auch Ppr<5nnJllrlJirht"if htpn

eine Kräftigung des Willens zur künstlerischen vollständigen rci auuaiUttUii iv,mcu.

Einigung des Werkes mit seiner Umgebung, zur Erhaltung der

ursprünglichen Wild-Natur, wo es irgend möglich ist, zur ma- Gartenbauchrektor F. Stammler.

lerischen Verschönerung ganzer Landschaften, die dessen be- Gartenbaudirektor Ferdinand Stammler, Liegnitz, blickte

dürfen (aber nicht nach naturwissenschaftlichen, sondern nach am r. Oktober d. J. auf eine fünfundzwanzigjährige Tätigkeit
rein künstlerischen Grundsätzen und mit Maß), zum liebevollen an der Spitze der Liegnitzer städtischen Gartenverwaltung
Eingehen auf den jeweiligen Genius loci, zurück. Die Anerkennung, welche er sich

um daraus das Werk zu stärkster Er- während dieser Zeit bei allen maßgeben-

scheinung in harmonischer Freiheit und den Persönlichkeiten in seinem Wirkungs-

natürlicher Aufrichtigkeit zu bringen. Er kreise erworben hat, kam bei einer Fest-

wird z. B. im Kapitel über „Gärten", feier zum Ausdruck, die die Liegnitzer

über „Friedhöfe", in den Kapiteln von / 1k Gartenbaugesellschaft ihm zu Ehren ver-

Mielke und v. Salisch u. a. manche gute anstaltete.

Anregung linden. Aul andere kann da- Stammler ist geboren am J3. Juni

gegen die Verworrenheit, Willkür in der | " 1856 zu Quitzoebel im Kreise Westprieg-

Zusammenfassung oder Nebeneinander- ,H)L,jJ nitZ- Sein Vater war Pfarrer. Er besuchte

Stellung sprunghafter Einfälle, und der KjBBL 1872 — 71 das Kgl. pomologische Institut

Mangel einer gediegenen Grundlage auf ZL1 Proskau, bildete sich durch praktische

Seiten des Herausgebers eine unerfreu- Tätigkeit im Beruf weiter aus in den Jah-

liche Einwirkung gewinnen. Wir hoffen ren 1874—1878 in Stuttgart, Freiburg i. B.,

aber, daß der gesunde Sinn unseres Vol- Trier, Basel und anderen Orten, leitete

kes trotz der „deutsch-völkischen" Lok- einige Jahre die Schloßgärtnerei des Land-

kungen widerstehen wird. Arntz. I Jr f rats von Peu^ m Lossen bei Brieg und

war von 1880 bis 1885 als Lehrer an der
Land wirtschaftsschule in Brieg tätig. Von
dort aus wurde er nach Liegnitz berufen
und entfaltete nun eine rege und erfolg-
reiche Tätigkeit im Dienste dieser Stadt.
Gartenbaudirektor Ferdinand Stämmler, Organisatorisch und schaffend, anregend
Kyanisierte Baumpfähle. Seit Jahren Liegnitz. und fördernd wußte er sich nicht nur in

werden bei den Straßenpflanzungen in seinem engeren Wirkungskreise zu betäti-

Frankfurt a. M. ausschließlich kyani- gen, sondern stellte seine Arbeitskraft auch

sierte Baumpfähle verwendet. Es sind dies mit Quecksilber- in den Dienst allgemeiner Berufsförderung. Bekannt sind seine
chlorid imprägnierte Pfähle. Sie zeichnen sich vor allen an- Erfolge als Veranstalter von Festen und Gartenbauausstel-
deren durch außerordentlich lange Haltbarkeit aus. Allerdings lungen, so der Schlesischen Wintergartenbauausstellungen 1890
sind sie auch 50—60% teurer als gewöhnliche nicht impräg- und 1898 und der diesjährigen Liegnitzer Gartenbauausstellung,
nierte Hölzer; aber diese Mehrkosten bei der Anschaffung Am gärtnerischen Vereinsleben nahm er regen Anteil. Lange
machen sich reichlich bezahlt, weil die Pfähle unter normalen Jahre gehörte er dem Vorstande des Vereins deutscher Garten-
Verhältnissen mindestens so lange halten, als die jungen Bäume künstler an, von 1907 -1909 war er dessen Vorsitzender. 1900
der Stütze bedürfen und daher das lästige, zeitraubende und erhielt er den Titel Kgl. Gartenbaudirektor, 1901 erfolgte seine
kostspielige Ersetzen fast gar nicht erforderlich wird. Auch Ernennung zum städtischen Parkdirektor, 1906 erhielt er den
für Zaunpfosten, Mistbeetkästen, Promenadebänke, Lauben, Kgl. Kronenorden IV. Kl. Die Schlesische Gartenbaugesell-
Spaliere und sonstige Zwecke, bei denen das Holz der Boden- schaft und die Vaterländische Gesellschaft für Obst- und Garten-
feuchtigkeit und den Witterungseinflüssen ausgesetzt ist, be- bau zu Breslau ernannten ihn anläßlich seines Jubiläums zu
nutzen ein kyanisiertes Holz. Wir haben um die städtische ihrem Ehrenmitgliede.

Baumschule einen Zaun, dessen kyanisierte Fichtenholz-Pfosten Den vielen guten Wünschen, die ihm an seinem Ehren-

bereits 17 Jahre im Boden stehen, ohne daß bisher Aus- tage dargebracht worden sind, schließen wir uns gerne an
besserungen erforderlich gewesen wären. Auffallenderweise und hoffen, daß ihm weiterhin noch reiche Erfolge in seiner
scheint die Verwendung kyanisierter Hölzer im allgemeinen beruflichen Tätigkeit beschieden seien. H.

Verschiedene Mitteilungen.

Für die Redaktion verantwortlich: Stadt-Gartendirektor Heicke, Frankfurt a. M. Selbstverlag der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst.

Druck der Königl. Universitätsdruckerei H. Stürtz A. G., Würzburg.
 
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