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Heidelberger Jahrbücher der Literatur — 15,2.1822

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https://doi.org/10.11588/diglit.33275#0171
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J. Burger Lehrbucii der Landwirthschaft.

ganze einfactie Tt)eorie der Düngung hegründet. Auf die Nutur
der SacLe seibst sicii stiitzend, steht dicse in der Mitte zwiscben
dcn 2 Extremen früherer Hypothesen. — Im foigenden werdcn
nun y. die verscitiedenen Diingermaterialien selbst ausgeführt,
nä!niici) organische wobei thierische und vegetabiiisciie, — und
unorganische, wozu auch diejenigen gerechnet wcrden, die wenn
auch nici)t unmitteibare Püanzennahrung abgebend, docii unter
Einwirkung äusserer Potenzen Bodensbcstandtiieiie so zersctzen,
dass ein Theii dieser in die Piianzen iiberzugehen iahig wird
(Nahrung vermittelnde).— Y)Die Auswiirfe der pRanzenfressen-
x-den Thiere sind unter sich nach der Natur der Thiere, und
x-dann bei denselben Thieren nach dcr Natur der genommenen
?)Nahrung verschieden& und äussern daher ais Diinger eine ver-
schiedene Wirkung: Fiir den Landwirth wici)tig sind die Aus-
würfe des Hornviehes, der Schaafe, des Pserdegeschlechtes, der
Schweine, des Menschen, des Geiliigeis. Angefiihrt ist dabei
die äusserliche Beschaifeni)eit, die Ergebnisse vorgenommener
Anaivsen Eh/Ao/s, Aon/'c/zp- und

Ve%.chiedenheit bei verschiedener Nahrung, Verhaiten bci der
'Vcrmengung mit Streu, Gährungsfähigkeit, Intensität und Dauer
der Wirkung. Von dcn vegetabiiischen Diingersubstanzen sind
erwähnt: Stroh, Laub, Schiif, Heidekraut, Heideboden, Farren-
kraut, Torf, Gärberlohe, Modererde, Teicitscitiamm, Tang, Oei-
kuchen, Alaizstaub, Russ, griinende Püanzen, und dabei ausein-
andergesetzt: ihr Vorkommen, ii)r ciiemisciter Bestand (mit Be-
nutzu])g voriiandener Anaiyse:)), Zersetzung und Wirksamkeit.'—
Unter den mincraiischen Düngermateriaiien werden aufgezäi)it:
Schwefei und sci)wefelhaltige Mineraiien (Gyps, vitrioihaitige
Steinkohlen und Torf), Eaik (Kalkhydrat und koitiensaurer),
Laugensaize (Holzasciie, Torf- und Steinkohlenasche), saipeter-
saure Saize, salzsaure Saize. Bei diesen unorganischen Substan-
zen werden ihre Elemente, ihr Verhalten zu Wasser u. a. Kör-
pern, Art, Intensität und Dauer ihrer Wirkung erläutert. Wenn
aber der Vers. wiil, dass dcr Schwefei, Gyps und Kalk nur iu
sofern, oder doch itauptsäcitiich nur in sofern auf die Vcgetation
fördernd einwirken, ais sie ganz oder in ihre Elemente zer-
legt in die Püanzen iiberzugehen in Stand gesetzt vVerden, der
Kaik aber noch in sofern, ais er die chemische und physisci)e
Beschaisenheit des Bodcns vorti)eilhaft umändert, so könncn wir
dessen Ansictrt nicht theiien. Denn bei dieser Annahme kann
unmögiich die sehr bedeutende und schnelie Wirkung dieser
Substanzen erklärt wcrden. Aus des Vfs. eignen Versuchen mit
Schwefel und Gyps gei)t i)crvor dass die Wirkung ausserordent-
lich seye, aber das Quantum des, in den Pflanzen voriindiiciien
Schweieis ist unbedeutcnd. Eben so beim Kaike. Vicimehr recii-

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