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Heidelberger Jahrbücher der Literatur — 15,2.1822

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Nro. 72
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https://doi.org/10.11588/diglit.33275#0408
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ii52 Pairot Ansichten überKrankheitsiehre.

änderte Strulttur Jer festen Gebiide. 4) Fremdartige Organis-
men in dem iebenden Mensdten. 5) Febier der Saste. 6) Ver-
minderte Erregung. y) Vermebrte Erregung. Die verminderte
und vermebrte Erregung wird wiedcr eingetbeiit in die der Gc-
biide des Kreisiaufs, der Muskein, des sensoriciien Systcms, der
Eingeweide, des Zeiigewebes, der Knoeben und Membranen,
eine Emtbeiiung, die scbon desbaib nictit iogiscii riciitig ist,
weii die Eingeweide aucb ausGefasscn, Musbein, Zeiiengewebe
u. s. w. besteben. Die Geisteskrankbeiten, die Krankiteiten der
ausbaucbenden und einsaugenden Gefässe, der Driisen sind da-
bey ganz ausgescbiossen.

In der Erkiärung der krankbaften Piiänomene macbt es sicb
der Verf. sebr leicbt , die verschiedenen Puisarten , coiiiquative
Scbweisse, Läbmung, Krampfc u. s. w. folgen aiie aus vermin-
dcrter oder vermehrter Erregung. Auf das Missverbäitniss ver-
sciuedener Systeme zu einander, ais Ursacidiciies von Krankbei-
ten ist gar keine Rücksicht genommen.

Dte beiden oben angefiihrten itrankiiaften Erregungszustände,
nämlicb verminderte und vcrmebrte Erregung können aus zwei
verscluedenen Queilen entspringen, nämiicb jene aus einer ver-
minderten Erregbarkeit der Tbeiie, sowie ans Mangei an Reiz,
dicse aus einer vermeiuten Erregbarkeit, so wne aus einem Ueber-
maas an Reiz. Dies giebt eine sechsfache Reibe von Erregungskrank-
beiten: l) Directe Schwäci)e, aus Mangei an Reiz, bei normaier Er-
regbarkeit; 2) Indirecte Scbwäcbe, ausMangel an Erregbarkeit,
bei normaiem Reiz; 3) Gemiscbte Scitwäcbe, aus gleichzeitigem
Mangei an Reiz und Erregbarkeit; 4) Directe Stitenie, ausUe-
bermaas an Reiz, bei normaler Erregbarkeit. 5 Indirecte Stlte-
nie, aus Uebermaas an Erregbarkeit, bei normaiem Reiz. 6) Ce-
miscbte Stitenie aus gieicitzeitigem Uebermaas an Erregbarkcit und
Reiz. Oben heisst es: Die Entzichung der gewoimten Reize kann
so weit geben, dass der Organismus aufs aiier äusserste erregbar
vvird, also Steigen des einen Eactors beim Failen des audern, und
hier bieibt die Erregbarkeit normai, bei Mangel an Reiz. Dort heisst
es: der Organismus kann so stark gereizt werden, dass er aushört,
fiir den Reiz erregbar zu seyn. Hicr bieibt die Erregbarkeit nor-
mal, bei Uebermaas des Reizes. Das vermag Rec. nicbt zusammen
zu reimen.

Die An vendung der mitgetbeiiteu Grundzüge einer aiigemeinen
Krankhcitsiehre auf die Erscneinungen des Ftebers und der Ent-
zündutig ist so wenig bebiedigend, ais jene Gru))dziige seibst.

Druck und Papier dieser Scbrift sind besonders gut.

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