Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
1825.

8*
Heidelberger
Jahrbücher der Literatur.


Friedrich Schlegels sämmtliche Werke.

Der erste Theil dieses Bandes ist überschrieben: Uebes
das Studium der griechischen Poösie. 1795— 1796.
und zerfallt in fünf Kapitel, deren Inhalt am Endp des Bandes
genauer angegeben ist. In der Vorrede erklärt sich der Ferf.
gleich Anfangs, in welchem Umfang er Griechische Poesie
genommen habe. ,, Eine Geschichte der Griechischen Poesie
in ihrem ganzen Umfange umfasst auch die der Beredtsamkeit
und der historischen Kunst. Die wahrhafte Geschichte des
Thucydides ist nach dem richtigen Urtheile eines Griechi-
schen Kenners zugleich ein schönes Gedicht, — und jede
Rede (vorher waren die Demosthenischen Reden und die
Sokratischen Gespräche erwähnt worden) deren Hauptzweck
oder Nebenzweck das Schöne bildet; ist ganz oder zum Theil
Poesie."
Um jüngerer Leser willen möchte es nicht Unnütz seyn,
die eigenen Worte des Dionysius, welche der Verf. wohl im
Sinne hatte, hierher zu setzen: „?va yuvsAuK s'irm (sagt er in der
epistola ad Pompejum vol. VI. p. 777. Reisk., indem er von
den Werken des Herodot und des Thucydides redet) naAd
ei irc^cu; a^Qcrg^a;* o-J ya^ av a/c^u^gs^v tro/^ag;; a-j-ra^ U'yg;v —
das war ganz im Geiste der Griechischen Nation gesprochen,
und doch waren Griechische Geschichtschreiber und Kunst-
richter sehr streng in ihren Forderungen an den Geschicht-
schreiber in Betreff historischer Treue, wie so manche Aeus-
serungen des Herodot, des Thucydides, des Aristoteles, des
Polybius, des Dionysius seihst und des Plutarcbus beweisen.
Diese Griechischen Männer gingen, weniger einseitig, als
wir Neuern, von diesem einfachen und doch so nothwendi-
gen Grundsatz aus : Man soll das Eine thun und das Andere
nicht lassen. — Jene Meister der älteren Geschichtschrei-
bung der Griechen waren eben so eifrig und redlich bemüht
XVHI. Jahrg. 2. Resf. 8
 
Annotationen