Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
N, 16. 1825.
Heidelberger
Jahrbücher der Literatur.


Manso Geschichte des Ostgothischen Reichs
in Italien.

JL)
Wir würden daher auch die Sache viel einfacher fassen und
Alles aus den Einrichtungen des Occidentalischen Reichs kurz
vor Theoderichs Zeit herleiten, nicht von den Ostgothen. Wir
Würden aber hinzusetzen, dass Theoderich zwar das Altelieis
oder herstellte, dagegen aber das Unerschwingliche abschaffte,
das Drückende milderte und im Nothfall durch Requisition
erhob, was für den Augenblick nöthig war. Mehr mrt Theo-
derichs Person zusammenhängend ist aber das, was der Verf.
S. 111 über das Gothische Kriegswesen sagt; wo wir nur S.
121 bei der Flotte einen Anstois haben. Hätten die Gothen
eine solche Flotte gehabt, so scheint es uns, als wenn die
Vandalen ihre Räubereien wohl hätten unterlassen müssen;
auch hätte man vor den Griechen dann gar nicht zu beben
brauchen, die konnten keine tausend Dromonen ausrüsten oder
unterhalten. Es scheint uns, dass freilich tausend Schilfe in
Cassiodor's Moniteur standen, dass es aber, bis auf eine ge-
ringe Anzahl, damit ging wie mit Bonaparte's Englischer Lan-
dungsilotte, denn hätten die Gothen eine Flotte gehabt, nim-
mer hätten sich Justinian und seine theuere Ehehälfte an sie
gewagt. Die Epistel, die S. 122 Not. V citirt wird, ist ei-
nem rapport du ministre de la marine gleich, oder auch der
pomphaften Ankündigung von Handiungsspeculationen nach In-
dien und China aus dem innern Deutschland über Bremen und
Stettin. Sehr erfreulich war es dem Ref., mit einem Manne, der
die Literatur dieser traurigen Zeit so genau studiert hat, alsHr.
Manso, in seinem Urtheile darüber zusammen zu treffen, und er
kann sich nicht enthalten, für die Leser dieses Blatts einen Satz
hierher zu setzen. S. 134 sagt der Verf.: Der falsche Ge-
schmack der Producte der späteren Römischen Literatur rühre
her: aus der Begierde, die einfachen Muster derVor-
XVIII. Jahrg. 3. Hest. 16
 
Annotationen