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N, 38.

1825.

Heidelberger
Jahrbücher der Literatur.


5M Altena) arri
2. L/t 1824. Daro^iseHt M/!tl rsg/: Je^ C/^sterMic^g^
Han:&Mrj 1824^ 32 & :?t 8.
„In Klopstocks dichtender See]e lag ein Reich der Ideale.
Auf der Himmelfahrt seiner Poesie schwand die Erde unter
ihm völlig; Herder vielleicht würde, wenn er zum eigentli-
eben Dichter Lernten gewesen wäre, seinen Flug erreicht
haben."
Was dieser Geweihte unter den christlichen Dichtern, ah
erhaben unter den epischen Sängern, durch seinen Alessias
würkte, ist wahrscheinlich nicht einmal das reinste und wich-
tigste. Ohnehin wäre daraus die Einmischung des Dogmati-
schen so sehr weg zu wünschen. Nicht nur fremd ist sie
dem Wesen der Poesie. Selbst den Standpunct der Kunst-
Kritik über das Werk hat sie völlig verrückt, indem sie es
leider! dem Streite der Theologen unterwarf und dem
reinreligiösen Sinn für das Gotteswürdige schwergeniels-
bar machte. Was er aber als grosser Lyriker, als tiefer Ken-
ner und gewaltiger Beherrscher unserer edeln Sprache, als
der Schöpfer ihrer, durch ihn zuerst dem Genius der Griechi-
schen vermählten, Prosodie, für deutsche Kunst und Art,
wie für die Bildung deutschen Gemüthes und Geistes, was Er
auch als seines Vaterlandes treuer Freund, ein volles Halb-
jahrhundert hindurch, zu unvergänglichem Verdienst hat;
das ist von Allen, die, wie Er, zu den Besten ihrer Zeit
gehötten, einstimmig anerkannt und wird der Nachwelt un-
verloten hleiben.
In Deutschland, das Klopstock mit so hoher Begeisterung
liebte, dais er in der schönen Ode: „Mein Vaterland" es
sogar einen „schreckend edeln Gedanken" nannte, „seiner
werth zu seyn," that, wie auch der Vf. dieses hervorhebt,
bekanntlich der einzige, ihn durch eine Pension unter-
XVHI.Jahrg. 6. Hest. 3K
 
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