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N., 36.

1823.

Heidelberger
*
Jahrbücher der Literatur.


BescArei&MHj des Dems con Aiohi, von <$, BotSSs*
re'<?. JsaMgarsiSZS.
(Fortsetzung vom Jahrg. 182 4* Heft 10. S. 9 8 2)4
Der Verfasser, nachdem er also die Bedeutung, die
Würde und den Vorrang des Gegenstandes seiner Untersuchun-
gen festgestellt, geht nun zur näheren Betrachtung desselben
über, und beginnt zunächst in der ersten Ahtheilung mit der
Geschichte des Gebäudes. Er knüpst mit grossem Rechte den
Faden dieser Gesch chte an die Reste jener drei Weisen aus
dem Alorgenlande, die nach der Eroberung vonAPaylaud 1162
durch die Schenkung des Kaisers nach Köln gewandert; von
der damaligen Welt eben so als das Kostbarste der gemachten
Beutehetrachtet, wie in jener andern Belagerung der Graal,
den die Genuesen als ihren Antheil vor allen andern Schätzen
sich gewählt. Dass man diesen hochverehrten Resten in
Teutschland ein würdig Haus zu bauen unternommen, ist na-
türlich und den! Geist der Zeit gemäss; dass aber, wie der
Verl, vermuthet, auch die Politik der Kaiser einen Antheil an
diesem Bau gehabt, will uns nicht einleuchten. Drei Ge-
krönte, kommend im Namen aller Andern, wie viel Ihrer das
weite JVIorgenland in sich heschtieist, um, erfüllend die Weis-
sagungen alter Seher, das neugeborneKind anzubeten: sie bil-
deten ein grolses, schönes, bedeutungsvolles Bild, — die
symbolische Darstellung und Verwirklichung einer uralten
Friesteranschauung, die die Zeit zum voraus angekündet, wo
Aller Knie sich beugen würden vor dem einzigen Gotte, —
aber profane Politik als solche konnte ohnmöglich sonderlichen
Gefallen an diesem Bilde haben. Die Idee lag allzu uahe^
statt des Kindes den spätem Statthalter desselben auf Erder
einzutragen; dann knieten die drei gekrönten Häupter als
Alandatarien des Fürsten dieser Welt, der geistigen Herrschaft
des Dreifachgeklönten ihre Huldigung darzuhringeti; daran
XVHI. Jahrg. 6. HrR. 36
 
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