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N, ig.

1825.

H eidelb erger
Jahrbücher der Literatur.


Schriften über die Linth-Unternehmung.

Die wissenschaftlichen Leistungen des trefslichen Alannes
dürfen hier als genugsam anerkannt vorausgesetzt werden;
in dem Linthunternehmen wirkte er mit der ganzen Kraft sei-
nes Geistes, Gemüthes und Willens, und die Grösse seines
Verdienstes lässt sich schon daraus erkennen, dais die Regie-
rung sAnes Cantones (Zürich) kurz nach seinem Tode he-
schloss, ihm und seinen Nachkommen den Eht^nnamen von
der Linth beizulegen. — Da die genannten Schriften hei uns
sehr wenig bekannt sind, auch von dem ganzen Linthwerke nur
einzelne unvollständige Nachrichten sich verbreiteten, da fer-
ner erst jetzt, wo die Anlagen beendigt sind, das Ganze völ-
lig übersehen werden kann, so hält es der Vf. dieser Anzeige,
der sich an Ort und Stelle näher unterrichtet hat, für ange-
messen, unsern Lesern einen ausführlichen Bericht zu erstat-
ten und denselben mit seinen Bemerkungen zu begleiten.
Dass in allen Ländern von Europa in den letzten Jahr-
hunderten eine beträchtliche Erhöhung der Elussbetten zu be-
merken ist, hat von Wiebeking (Wasserbaukunst, 1,2 ff)
an sehr vielen Beispielen nachgewiesen. Die nothwendigeu
Folgen dieses Umstandes sind Erschwerung der Schisfahrt und
Versumpsung der Ebenen , welche niedriger liegen als der
Spiegel der in erhöhten Betten sich bewegenden Flüsse. In
Gebirgen muss das letzte Uebel im gröbsten Asaaise eintreten,
weil die Flüsse vermöge ihres hohen Falls viel ungestümer
sind und weit mehr Erde und Steine mit sich führen, die dann,
indem sie bei abnehmender Geschwindigkeit des Wassers nie-
dersalleu, sich schichtenweise auf demFlusshoden anhäufen.
So ist das Thal der Etsch in Tirol mit Sümpfen bedeckt, von
denen bösartige Fieber veranlasst werden; so steht ein groiser
Theildes Pinzgaus (sies oberen Salzachthals) unter Wasser,
und auf gleiche Weise hatteil sich seit einigen jahrhunder-
AVsH. Jakrg. 3. Heft.
 
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