Heidelberger Jahrbücher der Literatur (20,2.1827)

752 Seebode, Neues Archiv für Philologie und Pädagogik.
nothwendig macht. — Unter den streng philologischen Auf-
sätzen halten wir einer besondern Aufmerksamkeit würdig die
Bemerkungen über des Andokides Rede vom Frieden
von Becker in Quedlinburg und Dr. Krüger in Bernburg
Heft HI. S. 64 ff. ; die Abhandlung von Gernhard über den
Gebrauch des Lateinischen Participiums Heft IV. S.47ff. , über
das Schicksal inden Griechischen Tragödien vonDr. Thiersch
in Halberstadt Heft V und VI. S. 123 ff-, ebendas, über die
Ausdrücke MiM uen:/-e und Min euenire von Direct. L i n d e m a n n ;
ferner Bemerkungen zu einzelnen Griechischen und Römischen
Autoren; Mittheilungen von Varianten aus unbenutzten Hand-
schriften u. dergl. m. , wie z. B. Joseph Scaliger's Emendatio-
nenindesAristotelesFolitia, mitgetheiltvonHrn Neumann,
Lesearten zu Cicero de Senectute, aus einem Codex mitge-
theilt von Hm. Dr. Lörs zu Trier. Auch einzelne schätzbare
metrische Uebersetzungen, z. B. aus Lucanus und Tbeognis
von Falbe Heft VII und VIII. S. 127 ff., Ovid's zweite He-
roide von Paulsen, ebendas. S. l4l sf., Juvenals VII Satire
(zugleich als passende Probe einer neuen Bearbeitung , auf
die wir wohl mit Verlangen blicken dürfen) von ITaugwitz
Heft V und VI. S. 140 ff.; ebendas, des Dionysius Periegetes
Erdbeschreibung von Dr. Schirlitz in Wetzlar. Heft VII
und VIII bringt uns auch einige unedirte Briefe Wyttenhachs
an Bang, die gewiss mit vielem Interesse von den Verehrern
des grossen Mannes gelesen werden, und zugleich ein rühm-
liches Denkmal für den zwar dem grösseren Publikum minder
bekannten, in dem Kreise der Seinigen desto geachteten Bang
bilden. Hr. Dr. Hess verdient daher für diese Mittheilung
Dank.
Jedes Heft enthält ausserdem Anzeigen von Schulprogram-
men , was wir dem Plane dieses Archivs gemäss für sehr zweck-
mässig halten, und eine Fortsetzung dieser Anzeigen ferner
Wünschen. Endlich finden sich noch bei den meisten Heften
einzelne Bemerkungen, Miscellen u. dergl. beigefügt. Wir
Wünschen dem Unternehmen ferneres Gedeihen und allgemeine
Verbreitung, wie dies auch der höchst billige Preis, den die
Verlagshandlung für den Jahrgang von 8 Heften zu 5 R. 24 kr.
bestimmt hat, möglich macht.