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Geijer's Geschichte von Schweden.

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saga bewiesen werden. — Sie macht den Sigttrd Ring zum
Zeitgenossen eines englischen Königs, der 718 starb; lässt
aber RagnarLodbrock's Söhne oder Sigurd Rings Enkel an der
grossen Schlacht Theil nehmen, In welcher K. Arnulf 891 den
verheerenden Zügen der Normänner ein Ziel setzte."
Da die englischen und fränkischen Chroniken in Betreff
der Hauptdata über Ragnar Lodbrock, seinen Tod in England
und die verheerenden Züge seiner Söhne in Brittanien und
im ganzen südwestlichen Europa übereinstimmend mit den
nordischen Nachrichten befunden werden , und die wenigen
Irrthümer und Abweichungen leicht aus der Verwechslung der
Namen bewiesen werden können , so wäre daraus der Schluss
zu ziehen: „dass Ragnar Lodbrocks Söhne und ihre
Thaten der letzten Hälfte des neunten Jahrhunderts ange-
hören, und dass Ragnar selbst über die Mitte dieses Jahr-
hunderts hinaus lebte. Die wenigen, sicherlich späten ein-
heimischen Nachrichten, die wir über diese Zeit bähen
und die den Abstand zwischen Ingiald Illrada und Erik
Emundsson so bedeutendver kürzen, stimmen hiermit über-
ein. Sie vermählen einen Sohn Olof Trätelja's (also Enkel
des Ingiald) mit Ragnar Lodbrocks Tochter, und lassen aus
dieser Ehe Erik Väderhatt geboren werden, ein König,
der als Erik Segersälls Grossvater nicht später, als in der letz-
ten Hälfte des neunten Jahrhunderts gelebt haben kann , also
dem Namen und der Zeit nach der Erik Emundsson ist,
von dem die Isländer reden."
Auf diese Weise hätte man, auf historische Gründe ge-
stützt, eine ziemlich genaue Zeitbestimmung für Ragnar
Lodbrocks Zeitalter gewonnen. Allein der Verf. verlässt
dieselbe wieder (S. 483 fs.) als unstatthaft, weil die genauen
genealogischen Nachrichten und Königsverzeichnisse de,r Is-
länder dieser Zeitangabe offenbar widersprechen , indem sie
von Ragnar Lodbrok an, Erik Emundsson in Schweden als
fünften Regenten, Gorm den Alten in Dänemark als vierten,
Harald Harfager in Norwegen als fünften angehen , welche drei
Könige in der zweiten Hälfte des neunten Jahrhunderts re-
gierten. Auch findet er den gewöhnlichen Ausweg in solchen
verwickelten chronologischen Angaben, zwei Könige Namens
Ragnar Lodbrock, wie Thormod Torfäus meint, anzuneh-
men, nicht für passend, auch nicht die Meinung Anderer,
ein ungewöhnlich hohes Alter von Lodbrocks Söhnen anzu-
nehmen; sondern er meint, die isländischen Sagen hätten
Historisches und Poetisches untermischt, so dass Ragnar Lod-
brocks Thaten mehreren Menschenaltern angehörten. S. 4 93.
 
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