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Schuelein Muster und Uebungsblätter.

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Woraufer etwa seine Schüler aufmerksam machte, alsAorraths-
kammer für Aufgaben verschiedener Art; so hat man ein Buch,
das man liebgewinnen, und an dem die Jugend gar viel lernen
kann. Der Verf. sagt in derVorrede, „eine poetischeBlumen-
lese könne man eigentlich dieses Hülfsbuch nicht nennen, zu-
nächst, weil die meisten Stücke mehr rhetorisch als lyrisch der
Form , und mehr reHectirend als poetisch dem Inhalt nach seyen;
dann, weil manche sich nicht über dieMittelmässigkeit erhe-
llen, an denen jedoch der Verf. als Lehrer concrete Vor-
lagen [ein etwas sonderbarer Ausdruck 1] fand, zur Erklärung
allgemeiner Regeln geeignet, und den Exemplaren gleich, die
der botanisirende Lehrer oder Mineralog [muss heissetuder
Mineralog, damit wir nicht an einen botanisir enden
Mtneralogen denken] aufnimmt, um sie zu analysiren und
einzureihen. Manche dienen auch, darzuthun, auf wie ver-
schiedene Weise ein Gedanke oder eine Empfindung aus ge drückt
wurde, und die Unterscheidungsmerkmale der mancherlei Dich-
tungsarten aus einander zu setzen , damit der Schüler seine
Privatlectüre ordnen und klassiHziren lerne." Aus diesen
Aeusserungen des Aerf. wird, neben seinem Zwecke, auch
einigermaisen die Entstehungsart des Buches und das Unzu-
sammenhängende oder Unsystematische desselben begreislich,
welches vielleicht mancher Uunstrichter gar chaotisch nennen
möchte, wir aber, denVorsatzunddenStandpunctdesVf. im
Auge behaltend, nicht thun, ungeachtet wir den Wunsch nicht
unterdrücken können, es möchte bei einer wohl zu hofsenden
zweiten Auslage (mit Beibehaltung des Stoffes, damit auch die
erste neben der zweiten brauchbar bleibe) eine Anordnung des
uns für die angegebenen Zwecke sehr geeignet scheinenden Ma-
terials gemacht werden, bei welcher, wenn auch nicht ein streng
systematischer Gang beobachtet wäre, doch wenigstens das All-
gemeine vom Besonderw geschieden , Gleichartiges nicht so weit
auseinander gerückt wäre, auch nicht eins und dasselbe anzwei
Stellen vorkäme, z. B. S.40 und S.309. — Theils ZumBelege
unseres ausgesprochenen Ur theils, theils damit die grosse Reich-
haltigkeit des Buches (es enthält Stücke aus mehr als 70 Schrift-
stellern, meistens Dichtern) indieAugenfalle, gebenwir einen
Furzen Umriss des Inhalts nach der Ordnung des Buches, und
knüpfen darannocheinigeBemerkungen. Einleitung. Ueber
Sprache überhaupt; Eintheilung der Sprachformen; Poesie,
Prosa; Gränzlinien zwischen beiden; Behandlung der Dichter;
vom Style; niedere, mittlere und höhereSchteihart; Ausdruck
der Empfindung; Prosopopöie; moralisirendes Lied; Ausdruck
eines gelinden Affects; Ausdruck der Dankbarkeit; ParänetL
schenlnhalts; EmsteBetrachtung; Schilderung einesGemüthg,
 
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