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96! System d. Theologie von Leibnix und
wollten, dieses freistehen möchte, dagegen aber auch den an-
dern die vollständige Annahme desselben nicht, zur Kirchen-
pflicht gemacht werden sollte. Und daran , dass Bossnet dieses
durchgängig verneinte, stiess sich die ganze Sache.
Ganz richtig hingegen ist, dass das sogenannte theologi-
sche System wie von etnem Katholiken geschrieben spricht ,
den römischen Uultus S. 280. cultum nostrum nennt , und
S. Il8. die Reformatoren nur als r e f o r m a t i o u i s v e n d i ta -
tores angieht. Dies war nach dem oben angefiihiten Schrei-
ben von Leihniz die Einkleidung, welche ihm nothw'-ndig
achten, um nicht sogleich den Römischen, wie er sagt, in den
besten Dingen verdächtig zu werden. Da cvir durch seine
eigene Erklärung irt jenem glücklicher Weise jetzt pubücirten
Briefe den Grund dieser Einkleidung wissen, so folgt daraus
von Seihst desto gewisser, dass der Verfasser nicht römisch
war, vielmehr nur das Römische unter dieser Foton verbes-
sern helfen wollte.
Dabei glaubte er wohl, dass die christliche Kirche
überhaupt, weiche er daun östers die katholische dem
Geiste nach nannte , wie auch der Evangelische eine allgemeine
heilige, aber nicht sichtharlich abgesonderte, Kirche bekennt,
— den wahren Glauben, den praktisch seeligmachenden, nicht
verlieren könne.
Hr. Schuize führt nun hauptsächlich aus dem übrigen
Leben von Leihniz Beweise an, dass er weder in der frühe-
ren, noch späteren Zeit die sichtbare katholische, römische
Kirche für so wahr hielt, um in sie übertreten zu können.
Als er noch nicht einmal eine sichere Anstellung hatte, 1663
wurde ihm zu Paris in der königlichen Akademie eine vor-
teilhafte Stelle angehoten; aber unter der B dingung, katho-
lisch zu werden. Dies erwähnt Fönten eite in seiner vor
der Akademie gehaltenen Elog de Ai. Ueibn. Op. omn. T. I.
p. XLVHt, setzt aber hinzu: rnais tout tolerant qu'il etoit,
I7l3 im August hatte ihn der Kaiser, da Leihniz, zu
Wien anwesend, überall groUen Eindruck machte, zum w-irk-
lichen Reichshofrath ei hohen. Leihniz aber bemerkt aus-
drücklich ebendas. S. 3)0, dass er es als lutherischer
Protestant s e y. II y a da ns ce Corps d u ConseilAulique,
non-seulement des Conseiilers attaches a l'eglise Romaine,
ntais encore des Protestans, et j'e J// noniLe Je ceax Je L coa-
J'ai ete Jurisconsulte de profession des
ma jeunesse, et dans plus d'un trihunal, et ladurisprudence
ait partie de la Philosophie pratique. So beharrlich dachte
 
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