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Rommei's Geschichte von Hessen.

dreihundert Gulden , der Mar sch all vonFleuranges sagt p. 23! ,
es wären fünfhundert Gulden gewesen), und die Reichsstadt
Metz wird hei der Gelegenheit gerade so behandelt, als Bona-
parte die Stadt Frankfurt behandelte. Sie zahlt an Sickingen
seihst dreiLigtausend Goldgulden ( nach Fleuranges pag. 234.
vingt mitte a trente sotis le florin, so auch Würdwnins Chro-
nik), und gieht Sickingens Rittern (Bonanaparte's alte Garde)
einen monatlichen Sold. Nach diesem wird man uns besser
verstehen, wenn wir zu Herrn Romme] und den Hessischen
Geschichten zurückkehren, um anzudeuten, dass man Seite
249 — 25 t ei te grosse Zahl einzelner Umstände findet, Welche
aus dem Angeführten ein Lichterhalten, und demselben wie-
der ein Licht gehen. Dort nämlich gilt es der Fehde des Abt
von Fulda und der Hessischen Ritterschaft mit dem damals
zehnjährigen Philipp dem Grossmütbigen, der in Gtessen ver-
weilte, während Götz, Sickingen, und alle jene schmählichen
Räuber, die sich Ritter nannten, wie Neuseeländer mitMord
und Brand gegen Wehrlose wütbeten. Das Einzelne gieht
Hr. Rommel; aber hei weitem nicht Alles. Den Schaden
rechnete man auf 300000 Goldgulden, eine Summe, die vielen
Millionen in unserer Zeit gleich seyn würde. Das Ganze ge-
schah um einiger Aecker und Wiesen willen und wegen einiger
Vorrechte, welche die edlen Herren ertrotzen wollten. Welche
goldne Zeit!! Im Folgenden gieht Hr. Rommel viele sehr
wichtige und anziehende Nachrichten in den Noten, und es
wird Niemand dieGeschicbte Deutschlands oder die der Refor-
mation behandeln können oder wollen, ohne den Anhang die-
ses Biandes der Hessischen Geschichte zu Rathe gezogen zu
habe)). Uehrigens ist die Methode des Anhängens der Noten
(auch der kleineren) eine höchst verdrieislicbe und beschwer-
liche, und man übersieht dabei sehr Aieles. ln der Note 17
zu Se ite 236 hätten wir übrigens einen Aufscbluss ganz be-
sonde rs von dem Hessischen Geschichtschreiber erwartet. Es
heilst dort nämlich, es seyen nur 35000 Gulden an Sickingen
gezahlt worden; allein in Wrirdweins Chronik werden ihm
auch iiOOOO Gulden Kriegskosten und Brandschatzungen zuge-
schriehen, die sich Sichmgen um so weniger wird haben neh-
men lassen, als der Kaiser, wie er den übrigen Theil des er-
zwang ^nen Tractats cassirte, Sickingens 1'orderungen vorbe-
hielt. Gelegentlich wollen wir bemerken, dass Sickingen
einen Jahrgehalt vom Könige von Frankreich hatte, dass er
nichtsd estoweniger die Mailänder Kaufleute, deren Stadt da-
mals in Französischen Händen war, wegelagernd auhielt. Er
verlor <das Jahrgeld, weil er, wie der MarschaH vonFleuranges
 
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