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Bischoff Handbuch der Arzneimittellehre.

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den Einwirkungen als Mittel der Genesung. Die Heilmittel
sind: 1. dynamische, a) psychische, h) organische; H. me-
chanische; 111. chemische.
Nach diesen zur Würdigung des Standpunktes und Wort-
begrisfs nothwendigen Vorausschickungen spricht Hr. B. von
dem Inbegriff der Arzneimittellehre, von den Quellen, und
theilt in folgender Ordnung tabellarisch deren Geschichte mit :
Zeit; Thatsachen (reale Richtung); Lehre (ideale Richtung)
von den Arzneimitteln, betreffend deren mechanische, chemi-
sche, dynamische Beziehung; gleicbzeitigeHauptmomenteder
übrigen Geschichte, namentlich der Wissenschaft; der Medi-
cin insbesondere. In der Rubrik der Thatsachen werden alle
wichtigeren Entdeckungen und Mittel chronologisch geordnet
aufgeführt; unter der andern Enden wir die verschiedenen Sy-
steme und Eintheilungsweisen chronologisch geordnet, und
zwar je nachdem man die Mittel mehr in chemischer, mecha-
nischer oder dynamischer Beziehung zum Organismus annahm ,
oder sie nach solchen Rücksichten ordnete; eine sehr verdienst-
liche und bei der geistreichen Bebandlungsweise des Hm. Ver-
fassers die Uebersicht über die Geschichte und Fortbildung
der Arzneimittellehre sehr erleichternde Manier. Hierauf
gebt er zur allgemeinen Arzneimittellehre über.
I. W ie berühren die Arzneimittel den Kör-
per? Sie berühren nie unmittelbar die Centralorgane des
Lebens, sondern deren peripherische Aussenseite, die Organe
seines Bildungsprocesses und die Grundbestandteile und Ge-
bilde seiner in die Erscheinung gesetzten Substanz und Masse.
Sie berühren ihn mechanisch von der Form abhängig; che-
misch, d. h. beruhend auf dem Conflict der gegenseitigen
Materie und Stoffe; alle Körper sind unter einer gegebenen
Relation in ihrer Wirkung auf einander einem chemischen Pro-
cesse unterworfen, und bei der Einwirkung der Arzneikörper
auf den Thierkörper vereinigen sich die Wesentlichen Beding-
nisse desselben. (Die Erfahrung zeigt die chemische Wirkung
vielfach : Steinkrankheit u. s. w.) Die Wirkung der Arznei-
körper auf den Thierkörper steht im Vethältniss Zu ihrer che-
mischen Wirksamkeit (grössere Wirkung der Oxyde als der
Metalle u. s. w., veränderte chemische Qualität hat veränderte
W irkung zur Folge); dynamisch, denn alle Körper wirken
auf einander auch electrisch, ohne jederzeit auf einen chemi-
schen Process einzugehen. Jede chemische Wirkung ist in
ihrem inneren Wesen eine electrische (dynamische); sie ist
untergeordnet im Organismus der Einheit seines Lebens, und
die dynamische Autokratie des Organismus offenbart sich in
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