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1088

AelterÖ deutsche Sprachkünde.

Gänu'g! *) Ich habe oben meiner „Denkmäler deutscher
Sprache und Literatur erwähnt. Ich schliesse mit einer An-
zeige des Inhaltes. Das erste, durch den Druckherrn zu
Augsburg verspätete und darum nur als Hälfte ausgegebene,
Heft, das aber unausgesetzt fortgedruckt wird, enthält: l)
Lehen Alexanders von Lampreht (S. 1 — 75.): 6952 ausser
einem in der Handschrift fehlenden Blatte erhaltene Verse, in
zwei Columnen, aus dem zwölften Jahrhundert, nach Strass-
burger Handschrift. Das älteste bekannte Alexanderlied, dem
B t t e r o 1 f, Rudolph von Hohen-Ems, Ulrich von Eschen-
bach, Seyfried, Enenkel u. s. w. folgten. 2) Bruch-
stücke eines ganz unbekannten Gedichtes, niederrheinisch,
aus dem dreizehnten bis vierzehnten Jahrhundert, aus Magde-
burg, nach altfranzösischer Quelle wahrscheinlich, S.75 —79.
S. 77. v. 86* verbessere in in ni. 3) Bruchstücke eines unbe-
kannten alten Gedichtet moralischen Inhaltes, aus Memmingen.
Anfang des zwölften Jahrhunderts, S. 80— 82. 4) Glossen:
l) Aus Frankfurt am Main, aus dem neunten Jahrhundert,
S. 83 — 90. 2) AusStuttgard, wo ich diese früher von Zwi-
falten nach El wangen gekommenen wieder fand , 3. 90 u. s. w.
Die Fortsetzung wird unausgesetzt und rasch folgen. Meine
Denkmäler lehnen sich an Graff's Diutisca an, die mehrfach,
besonders durch vollständigen Abdruck manches dort nur An-
gezeigten ergänzt wird. Nächstens Fortsetzung meiner An-
zeige der Diutiska^ zuNro. 73 — 7?. der Jahrbücher 1826.

*) Für Freunde von Glossensammlungen ziehe ich hier an, dass im neue-
sten Bande der Wiener Jahrbücher derL. XXXVII. 1827-Anzeige BL
Nr. 2 — 8- eine Wiener Glossensammlung von Franz Kurz mitge-
theilt steht. Einige Fehler derselben werden hieb angezeigt: S. 3 a
steht iacincto—uuett färauui (S. 7 ä richtig uueit farui) und wird
fälschlich wetterfarben erklärt, statt weiden, coeruleüs. Derselbe
Fehler mit dem t und i ist begangen S. 5a in kättninuot (reformat)
st. kaitniuuot (wie 5b: ita—uuizzant) und 4a: kadentto st. kade-
n'ito. — Falsch gelbsen ist feshet S. 8 b : samaütviust (eommercium)
st. samantvuist (vn. sieht meist). — Ebenso S. 2b; tonafuir (inpe-
iiginem). S. 5 a: La missatotim , vorher geht uzgengin (excessibus).
Die Glossen gehen manche schöne Erklärung wieder ab, z. B,
parvul: un mage neben unmegi (inhsmitati); güte Formen z.B. 5b.'
ATUOzzisale (sedic) , cruozzisali^ süozna'ssi (dapibüs) u. s. w.

Dr. Fs. F. Mnntn.
 
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