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N. 9.

1829-

Heidelberger
Jahrbücher der Literatur.

(Be^c7^Zlr/
Sehr zweckmäßig war es, daß der Verf. die An-
wendbarkeit seiner Interpretationsart an der Tauffor-
mel als einem Inbegrilfdessen, an was der christliche
Täufling immer zu denken zum voraus feierlichst erin-
nert seyn sollte, nachgewiesen hat. Man kann auch,
wie S. 330 es ausdrückt, mit Recht „voraussetzen, dafs
in jenen drei Worten Matth. 28, 19. 'der Vater, der
Sohn und das Heiliggeistige' der Kern und Keim
des ganzen Christenthums enthalten sey." Daß man nach
Apostg. 2, 38. 8, 16. 10, 48. 19, 5. nachher häufig
den Namen Jesus als des Messias bei dem Taufen allein
aussprach, änderte allerdings im Wesentlichen Nichts,
weil, wer sich zu Jesus als dem Sohne der Gottheit be-
kannte, auch den Vater oder die Gottheit selbst und die
heilige Geistigkeit (oder die von der heiligen Gottes-
kraft abgeleitete Richtung des zum Guten emporstreben-
den Menschengeistes) gerade nach der Ueberzeugung
festzuhalten gelernt haben sollte, wie Jesus die reinen
Grundideen davon angegeben hatte.
Hierauf inacht sich der Verf. dies zur ersten Frage:
welches der Inhalt des christlichen Glaubens
an den Vater sey? und spricht S. 331 höchst richtig
aus: „daß unter dem Ausdruck ,Vater verstan-
den werde, liegt am Tage" In der alsdann folgenden
Begrifßentwicklung aber hält sich der Verf. mehr an den
Umfang des Begrüß Gott, ungeachtet doch der Text
XXII. Jahrg. 2. Heft. 9
 
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