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N. 38.

1829-

Heidelberger
Jahrbücher der Literatur.

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Es ist allerdings eine würdige Aufgabe der Philo-
sophie, zu zeigen, Avie diese Objectivität nichts als das
verhüllte Absolute selbst sey, und auf die Kategorien
desselben und deren Verhältnisse bereits in diesem ver-
puppten Zustande aufmerksam zu machen, ja die Gesetze
nachzuweisen, nach welchen dieselben gerade auf dieser
Stufe in dieser Gestalt erscheinen mufsten, und der Phi-
lologe wird sich nur freuen, das wissenschaftliche Re-
sultat seiner Forschungen durch diese Uebereinstimmung
bestätigt zu finden; will er aber dieseKategorieen seinen
Forschungen selbst zu Grunde legen, so tritt er eben so
sehr aus der eigenthiimlichen Sphäre seiner Wissenschaft
heraus, als z. B. der Biograph, der die Handlungen
seines Helden unter dem Gesichtspunkte der Ueberein-
stimmung mit den psychologischen Gesetzen und nicht
vielmehr unter dem der Freiheit des Willens darstellen
wollte, als der wahren Sphäre der Subjectivität, in
welche das Individuum gehört. Nun steht zwar der
Gegenstand des Alterthumsforschers unter den Einflüssen
einer viel hohem Nothwendigkeit, als die Aeusserungen
der Willkür des Einzelnen sind; aber immer noch ist
auch in ihm der Gedanke zu innig mit der Hülle der
Aeufserlichkeit verknüpft oder vielmehr wohl gar diese
selbst, als dafs ihn der Forscher in irgend einer andern
Gestalt, als gerade in dieser, dar steilen dürfte.
XXII. Jaln-g. 6. Heft. 38
 
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