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N. 12.

1829.

Heidelberger
Jahrbücher der Literatur.

(^BescAÜM/s.J

3) Das anatomische Theater bestand anfangs aus einer
ganz frei stehenden Rotunda mit einem inneren Raume
yon 60 Fuls Durchmesser und 20 Fuls Höhe, und einer
auf 8 Säulen ruhenden Decke, worin Demonstration -
und Sections-Zimmer in der Mitte war, die Wände zur
Aufstellung der Präparate dienten, das quadratische Erd-
geschofs aber, worauf sie ruhete, in mehrere Gemächer
vertheilt, als Wohnung des Dieners und zu sonstigen
Zwecken benutzt wurde. Bei steigenden Bedürfnissen
wurden noch zwei Flügel durch schmälere Gänge so
mit der Rotunda an beiden Seiten verbunden, dafs das
Ganze jetzt ein stattliches Gebäude bildet, dessen Län-
gen-Durchschnitt etwa 70 Grade eines Kreises beträgt.
Bei seiner inneren Einrichtung verdient als nachahmungs-
werth erwähnt zu werden, dafs der grolse Tisch in der
Rotunda nebst den darauf liegenden Leichen vermittelst
eines zweckmäfsig eingerichteten Mechanismus in den
kühleren Raum des Erdgeschosses hinabgelassen und aus
demselben mit geringer Mühe wieder hinaufgewunden
werden kann. Auf gleiche Weise ist in dem an die Ro-
tunda stolsenden Gange eine Fallthüre, um durch diese
die Leichen in den Eiskeller hinabzulassen und aus dem-
selben hinaufzuwinden , damit sie dann von hieraus auf
Rolltischen in die anstoisenden Zimmer geschoben wer-
den. 4) In demselben Gebäude behndet sich auch die
besonders aufgestellte Sammlung pathologischer Prä-
XXII. Jaln-g. 2. Heft. 12
 
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