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N«. 33. HEIDELBERGER 1834.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR

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f B e N c ^ ^ .)
Der VerK fährt hernach fort, zu bemerken, dafs seine Ab-
sicht zuerst nur Bestreitung gewesen sey, dafs er aber hernach
für besser gehalten habe, sein System dem des Verfs. der römi-
schen Geschichte entgegenzusetzen und so zwei Zweche auf ein-
mal zu erreichen, die Irrthümer Niebuhrs zu widerlegen und aus
dem Beispiel des römischen Staats einen Gewinn für die allge-
meine Staatswissenschaft herzuleiten. Der Verf bemerht dabei
mit Recht, dafs wie die allgemeine Sprachlehre nur nach Vollen-
dung aller einzelnen und besonderen, so die allgemeine Staats-
wissenschaft nur durch die vollständige Kenntnifs der Einrichtung
der einzelnen Staaten, besonders der alten, hönne gefördert wer-
den. Dieser Zweck habe ihn dann freilich zu einer fortgehenden
Polemik gegen Niebuhr und Savigny genöthigt. Der erste Ab-
schnitt des Buchs ist überschrieben: die Zeit, und der Verü
widmet die sieben ersten Paragraphen einer allgemeinen Erklä-
rung der römischen Zeitrechnung , im achten kommt er auf die
Geschichte, und setzt hier gleich S. 44* eine Hypothese der an-
dern entgegen. Er sagt: Es sey ihm die Ueberzeugung gewor-
den, dafs die Geschichte der Könige Roms einen um Vieles, we-
nigstens um das Fünffache gröfseren Zeitraum eingenommen habe,
als den, welchen die Geschichtschreiber dafür angeben, und dafs
jene Vorzeit eine Höhe der Cultur und des menschlichen Glücks
erreicht hätte, von welcher, was uns über Rom bekannt ist, nur
einen sehr getrübten Abglanz zeigt. Dazu füge man, was er
3. 45. sagt: Rom zeige ihm, wo nach der Vertreibung der Kö-
nige die Geschichte chronologisch werde, nur noch den unauf*
haltsamen Verfall einer höchst glücklichen Verfassung, die lang-
sam gereift, lange in Wirksamkeit bestanden, nun aber schon
seit Jahrhunderten mehr und mehr wankend geworden war. Das
wendet er 8. 46. auf die Lustralperiode an, wenn er sagt: Dieser
Ueberzeugung gemäfs werden wir also auch nicht den Versuch
XXVH. Jahrg. 4 Heft. 28
 
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