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X". 70. HEIDELBERGER 1834.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Fichte, über Gegensatz, W endepunkt und Ziel der Philosophie.
(Beschluf s.)
Wir erlauben uns hier, darauf aufmerksam zu machen, wie
das bedeutende Hervortreten eben dieses Bewufstseyns in der
Philosophie unsers Yerfs., wiefern es einer historischen oder
psychologischen Erklärung dafür bedürfte, sich auf eine sehr
natürliche Weise aus dem Verhältnisse derselben zu der Philo-
sophie seines Vaters ableiten liefse. Mit vollem Rechte wird diese
von dem Verf. als die in der Geschichte der Philosophie klas-
sische Ausgebärung des Standpunkts jener Krisis bezeichnet, und
zugleich darauf hingewiesen, wie in ihr selbst auch schon die
Richtung, die aus der Krisis hinaus dem Gebiete der wahrhaften,
objectiven Speculation zuführt, auf das Deutlichste bezeichnet
ist. Wir stimmen dem Verf. vollkommen bei, wenn er, was man
J. G. Fichte gemeiniglich als eine Untreue gegen sich selbst,
als ein Verlassen seiner eigenen Principien anrechnen zu müssen
meint, den Uebergang von der ursprünglichen Gestalt der Wis-
senschaftslehre zu jener späteren, in welcher auf gewisse Weise
der Begriff der Gottheit an die Stelle von dem Begriffe des
Ich zu treten scheint, als der innerlich nothwendige Verlauf
jener Krisis, und als das wirkliche Einschlagen jener ächten und
durch die Wahrheit der Sache geforderten Richtung bezeichnet.
Er selbst aber hat sich eben hierdurch schon jetzt seiner eigen-
thümlichen, nach seiner gesammten persönlichen Stellung ihm von
Anderh zukommenden, und von keinem andern Individuum ihm
streitig zu machenden, Platz in der Geschichte der Philosophie
gesichert, dafs er von dem hühern Standpunkte aus, welchen
einzunehmen ihm durch die seitdem fortgeschrittene Entwicke-
lung der Philosophie möglich gemacht war, über die Bedeutung
jener Krisis und über die Art und Weise des eben durch sie vor-
bereiteten Einschritts in die Philosophie als Wissenschaft, das
richtige Bewufstseyn gewonnen hat.
Die Stufe des speculativen Erkennens selbst zerfällt
dem Verf. wiederum in drei untergeordnete Momente, von denen
das erste die absolute Vernunft an schauung (Glaube, Ah-
XXVII. Jahrg. 11. Heft. TO
 
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