DOI Heft:
No. 71
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.37274#0523
Medicin.
1135
mit Coloboma iridis behafteten Manne, auf die mitgetheilten Bei-
spiele von geheilter oder gebesserter Amaurosis, auf die Mit-
theilungen über Psorophthalmie, Trichiasis und Entropium, über
Defectus radicis nasi, Scirrhus linguae., Vlcera maligna linguae.
Den innern Kranhheiten ist eine zu geringe Aufmerksamkeit hier
gewidmet.
G) Vues nouvelles sur la Vaccine consideree comme une simple petite ve-
röle locale, suivies d'expcriences qui tendent ä prouver, que le virus de
la variole et de la varioloide, mitige avec le lait de vache au moment
de son inoculation ne produit qu’une eruption locale semblable ä celle
de la vaccine, ce qui demontre l’existence d priori d’un germe variolique
dans le bouton vaccinal; par L. J. M. Robert, professeur d’liygicne
navale d l’ecole secondaire de medecine de Marseille, medecin du laza-
retk etc. Marseille 1830. 148 Ä. 8.
DerVerf., als Schriftsteller und Praktiker einen grofsen Ruf
im südlichen Frankreich mit Recht geniefsend und vielfach ver-
dient um die Quarantäne - Anstalten Marseilie’s (nach Güntz, ein
Enkel jenes Jacob Robert, welcher während der fürchterli-
chen Pest, die in Marseille 5o,ooo Menschen wegraffte, mit
Audon als einziger Arzt seinen Mitbürgern treu blieb, Ver-
wandte und Freunde um sich sterben sah und dennoch mit uner-
schrockenem Muthe seine wissenschaftlichen Forschungen ver-
folgte), gehört zu den wenigen Aerzten, welche auch in ihrem
spätem Alter nicht aulhören, durch Schrift, Wort und That für
die Veredlung der Heilwissenschaft zu wirken, wie seine vor we-
nigen Jahren erschienenen Schriften über die Pockenepidemie
vom Jahre 1828, das gelbe Fieber, die Cholera, die Seebäder
bei Marseille und die vorliegende Schrift zur Genüge darthun.
Vorliegendes Werk ist nach des Verfs. eigener Erklärung
als die dritte Auflage seiner historischen Skizze über die Pocken-
epidemie zu betrachten, welche im Jahre 1828 so grofse Ver-
heerungen in Marseille anrichtete. Es beginnt mit einer geschicht-
lichen Uebersicht dieser Seuche, und theilt nächst dem einige
Impfversuche mit Varioloiden- und Variolenstoff bei nicht vacci-
nirten Hindern mit, welche sämmtlich ohne Unterschied Anfangs
Vaccineähnlicbe Pusteln, aber am neunten Tage ein heftiges Fie-
ber und nach Verlauf von 2 bis 3mal 24 Stunden einen über den
ganzen Körper verbreiteten, gutartig verlaufenden Pockenaus-
schlag bekamen, woraus er auf Identität beider Krankheiten mit
der Vaccinepustel schliefst, welche letzte er als eine lokale
Pockenkrankheit ansieht.
Beachtung verdient es, dafs eine nicht unbedeutende Zahl
Individuen, welche früher die wirklichen Blattern überstanden
batten, und die Spuren davon trugen, abermals an denselben
während dieser Epidemie erkrankten und zum Theil starben , was
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mit Coloboma iridis behafteten Manne, auf die mitgetheilten Bei-
spiele von geheilter oder gebesserter Amaurosis, auf die Mit-
theilungen über Psorophthalmie, Trichiasis und Entropium, über
Defectus radicis nasi, Scirrhus linguae., Vlcera maligna linguae.
Den innern Kranhheiten ist eine zu geringe Aufmerksamkeit hier
gewidmet.
G) Vues nouvelles sur la Vaccine consideree comme une simple petite ve-
röle locale, suivies d'expcriences qui tendent ä prouver, que le virus de
la variole et de la varioloide, mitige avec le lait de vache au moment
de son inoculation ne produit qu’une eruption locale semblable ä celle
de la vaccine, ce qui demontre l’existence d priori d’un germe variolique
dans le bouton vaccinal; par L. J. M. Robert, professeur d’liygicne
navale d l’ecole secondaire de medecine de Marseille, medecin du laza-
retk etc. Marseille 1830. 148 Ä. 8.
DerVerf., als Schriftsteller und Praktiker einen grofsen Ruf
im südlichen Frankreich mit Recht geniefsend und vielfach ver-
dient um die Quarantäne - Anstalten Marseilie’s (nach Güntz, ein
Enkel jenes Jacob Robert, welcher während der fürchterli-
chen Pest, die in Marseille 5o,ooo Menschen wegraffte, mit
Audon als einziger Arzt seinen Mitbürgern treu blieb, Ver-
wandte und Freunde um sich sterben sah und dennoch mit uner-
schrockenem Muthe seine wissenschaftlichen Forschungen ver-
folgte), gehört zu den wenigen Aerzten, welche auch in ihrem
spätem Alter nicht aulhören, durch Schrift, Wort und That für
die Veredlung der Heilwissenschaft zu wirken, wie seine vor we-
nigen Jahren erschienenen Schriften über die Pockenepidemie
vom Jahre 1828, das gelbe Fieber, die Cholera, die Seebäder
bei Marseille und die vorliegende Schrift zur Genüge darthun.
Vorliegendes Werk ist nach des Verfs. eigener Erklärung
als die dritte Auflage seiner historischen Skizze über die Pocken-
epidemie zu betrachten, welche im Jahre 1828 so grofse Ver-
heerungen in Marseille anrichtete. Es beginnt mit einer geschicht-
lichen Uebersicht dieser Seuche, und theilt nächst dem einige
Impfversuche mit Varioloiden- und Variolenstoff bei nicht vacci-
nirten Hindern mit, welche sämmtlich ohne Unterschied Anfangs
Vaccineähnlicbe Pusteln, aber am neunten Tage ein heftiges Fie-
ber und nach Verlauf von 2 bis 3mal 24 Stunden einen über den
ganzen Körper verbreiteten, gutartig verlaufenden Pockenaus-
schlag bekamen, woraus er auf Identität beider Krankheiten mit
der Vaccinepustel schliefst, welche letzte er als eine lokale
Pockenkrankheit ansieht.
Beachtung verdient es, dafs eine nicht unbedeutende Zahl
Individuen, welche früher die wirklichen Blattern überstanden
batten, und die Spuren davon trugen, abermals an denselben
während dieser Epidemie erkrankten und zum Theil starben , was