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114* Reboul: Pauperisme et bienfaisance.
Annahme verhehlen können, zumal da, wie derselbe Rangabe und
Andere versichern, vielfache alte Ueberreste noch heute die Stätte
des alten Marathon, unfern des jetzigen gleichnamigen Dorfes an
dem Eingang in das Thal beurkunden, das alte Marathon also nicht
in die Nähe des öden und verlassenen Vrana gesetzt werden kann.
Essay II (S. 541—549) tischt uns noch einmal die Pelasger auf,
(„On the traditions respecting the Pelasgians“), ohne jedoch irgend
etwas Erhebliches über diesen viel und oft besprochenen Gegenstand
beizubringen. Ein alphabetisch geordnetes Verzeichniss von Persi-
schen und Medischen Eigennamen, zunächst Personennamen, die bei
Herodotus und andern Griechischen und Lateinischen Autoren, wie
Aeschylus, Polybius, Diodorus, Curtius u. s. w. vorkommen, mit den
entsprechenden Erklärungen der Bedeutung eines jeden Namens
macht den Beschluss: dass auch hier Manches nur mit grosser Vor-
sicht anzunehmen ist, bedarf wohl kaum einer besonderen Versi-
cherung. Zwei Karten sind diesem Bande beigegeben: die eine
enthält das Herodoteische System, die andere das Persische Reich
nach der Satrapieneintheilung des Darius.
Chi*. Bähr.

1. Pauperisme et bienfaisance dans le Bas-Rliin par L. J. Reboul,
secretaire general de la Prefecture, docteur en droit etc. Strass-
bourg 1858.
2. Das A. B. C der Armenpflege, zugleich dritter Jahresbericht des
St. Johannisvereins im Kanton Dürkheim von Pfarrer Hofer
in ~Weisenheim. Dürkheim 1858.
Die grosse Frage über Armenwesen und Wohlthätigkeitsan-
stalten hat in neuerer Zeit eine mehr praktische Richtung erhalten,
indem man erkennt, dass damit das Armenwesen noch nicht gut
geordnet ist, wenn man nur für Anstalten sorgt, wodurch es mög-
lich gemacht wird, Jedem, der als Armer sich darstellt, indem er
sich auf den Mangel von Hiilfsquellen beruft, ohne weitere Prüfung
Almosen zu geben. Man sieht ein, dass durch eine unverständige
Mildthätigkeit die Zahl der Armen vermehrt und weder das öffent-
liche Interesse gefördert noch der wahre Geist der christlichen Liebe
entfaltet wird. Man erkennt, dass dem Uebel nur abgeholfen wer-
den kann, wenn das Armenwesen im Zusammenhang mit den Mit-
teln die Sittlichkeit zu erwecken, den Sinn für Arbeitsamkeit zu
fördern, und der Armuth vorzubeugen, so wie mit einem kräftigen
und praktisch-wirksamen Associationsgeiste aufgefasst wird. Erst
wenn man sich darüber verständigt hat, wie die öffentliche (und
zwar wieder mit Unterscheidung der Thätigkeit des Staats und der
Wirksamkeit der Gemeinde) Wohlthätigkeit und die Privatwoblthä-
tigkeit in einander greifen soll, wird man hoffen können, ein^
 
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