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Heyse’s Fremdwörterbuch. 12. Ausg.

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hätte er nicht nur auf Kant, sondern auch auf die vorchristliche
Zeit der Griechen zurückgehen können.
Der Ausspruch Seite 133: „Daher ist Alles vergänglich; das
Schönste, das Grösste, das Herrlichste in der Schöpfung und in der
Geisterwelt geht unter“ kann sich natürlich nur auf die sinnliche
Erscheinung beziehen, in welcher sich das Schöne, Grosse und Herr-
liche darstellt, auf die äussere stoffliche Entwickelung, in welcher
die Geisterwelt sich offenbart, nicht aber auf das Reich der Ideen,
welche ewig und unveränderlich im Kreisläufe der Dinge erschei-
nen, in welchen schon Plato das Ewige, Unveränderliche, mit den
wechselnden Erscheinungen nicht zu Vermengende erblickte, nicht
auf den ewigen, unveränderlichen, in allen wechselnden Gebilden
der Natur immer sich neu darstellenden und verjüngenden Geist.
Ja selbst in der wandelnden Erscheinung wird das Geistige festge-
halten, und geht nicht spurlos vorüber, da das Grosse, Schöne und
Herrliche des Einzelnen und ganzer Geschlechter in dem Menschen-
geiste fortlebt, dessen Träger die Einzelnen, die Geschlechter und
die Völker sind.
v. Iteielilin-IIelclegg.

Dr. Joh. Christ. Äug. Heyse’s allgemeines verdeutschendes und
erklärendes Fremdwörterbuch, mit Bezeichnung der Aus-
sprache und Betonung der Wörter nebst genauer Angabe ihrer
Abstammung und Bildung. Zwölfte Ausgabe. Nach den
früheren Bearbeitungen von Dr. K. W. L. Heyse., weil. Pro-
fessor an der Universität zu Berlin., neu verbessert und sehr
bereichert herausgegeben von Dr. C. A. F. Mahn. Hannover.
Hahn’sche Hofbuchhandlung 1859. 304 Seiten in gr. 8. mit
doppelten Columnen.
Wir haben bereits in früheren Anzeigen, zuletzt noch in diesen
Jahrbb. 1854. S. 303 ff. bei dem Erscheinen der eilften Ausgabe,
das Buch, das jetzt zum zwölftenmal erscheint, hervorgehoben
als ein Werk, das an Vollständigkeit und Reichhaltigkeit der ein-
zelnen Artikel, wie an Sorgfalt und Genauigkeit in der Behandlung
des Einzelnen den Vorzug vor allen ähnlichen Schriften verdient,
die unsere Literatur aufzuweisen hat. Hatte doch die eilfte Aus-
gabe, abgesehen von vielfacher Berichtigung oder schärferer Fassung
und Bezeichnung einzelner Artikel, einen Zuwachs von sechstau-
send neuen Artikeln erhalten! Der jetzige Herausgeber hat schon
damals thätig mitgewirkt und, wie dies auch in der bemerkten An-
zeige angeführt ward, dem damals noch lebenden Herausgeber, der
das von dem Vater begründete und ihm zugefallene Werk in so
befriedigender Weise fortgeführt hat, hülfreiche Hand geleistet: nicht
 
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