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368

Bibliotheca Scriptorum classicorüm etc.

(T. XVI. p. 548 ff.) erschien und dann mit andern Aufsätzen zum
Theil verwandten Inhalts in den zu Paris 1846 in 2 Octavbänden
herausgekommenen Etudes literaires par Cb. Labitte avec une notice
de Saint Beuve wieder abgedruckt wurde. — S. 397 wird das Car-
men Arvalium fratrum noch Marini’s Werk Gli atti e monumenti etc.
angeführt; es dürfte nach beizufügen sein: Melchiorri Appendice agli
atti e monumenti de’ fratelli Arvali. Opera postuma. Rom 1855 4.
und Bergk: das Lied der Arvalbrüder in der Zeitschrift für Alter-
thumswissenschaft, 1856. v. 17—19.
Eine besondere Beachtung wird der Artikel Inscriptiones
verdienen, da hier die gewaltige Masse der einzelnen, einzelne In-
schriften zur Veröffentlichung bringenden oder sie erläuternden Schrif-
ten, so wie alle die Schriften, die sich auf Rechtsdenkmale bezie-
hen, in alphabetischer Ordnung aufgeführt sind: ein eben so mühe-
volles als in der That riesenhaftes Unternehmen, das von S. 497
bis S. 531 reicht. liier bringt freilich fast jeder Tag Etwas Neues,
und Zusätze können hier nicht ausbleiben, wie z. B. S. 510 bei
den Schriften von C. L. Grotefend, dessen „Epigrapbisches II u. III
drei und siebzig Stempel römischer Augenärzte. Göttingen, 1858
(Philologus Bd. XIII)“, oder S. 515 bei den Schriften von K. Klein
dessen Inscriptiones Latinae I’rovinciarum Hassiae Transrhenanarum.
Mogontiaci 1858. 4. Anderes der Art, was wir uns am Rande bei-
geschrieben, wollen wir jetzt übergehen, da wir überzeugt sind, dass
der Herausgeber selbst bei seinen unausgesetzten Bemühungen, Al-
les derartige aufzuzeichnen und nachzutragen, darauf kommen werde:
wir möchten uns nur die Frage erlauben, warum S. 512 die Schrift
von F. Hitzig: Die Grabschrift des Darius zu Nakschi Rustam,
Zürich, 1847. 8. hier aufgenommen ist, da dieselbe doch blos eine
Keilinschrift betrifft, aber durchaus keine lateinische Inschrift; es
hätten dann auch Rawlinson’s und Anderer Versuche auf diesem Ge-
biete der Keilschriften hier erwähnt werden können, die aber mit den
lateinischen Inschriften Nichts gemein haben. Ebenso finden wir S.
526 unter dieser die lateinischen Inschriften betreffenden Literatur
aufgeführt: Guil. Schubert, De Romanorum aedilibus libri IV etc.
Regiomonti 1828, 8.“, welches Werk mit den Inschriften in keiner
Berührung steht. Mit diesen Bemerkungen, die das grosse Verdienst
des Werkes keineswegs in Frage stellen sollen, wollen wir schliessen,
vorher aber noch eine Frage dem Verf. zur Beachtung vorlegen.
Man wird es gewiss nur billigen, dass in diese Bibliographie auch die
lateinischen Dichter Prudentius und Sedulius aufgenommen worden sind.
Aber dürfte dann nicht auch ein Juvencus und Commodianus eine
Proba Falconia, ein Arator, um nur diese zu nennen, eine Stelle ver-
dienen ? Viel Raum würde dadurch nicht in Anspruch genommen werden.
Die äussere Ausstattung ist eine in jeder Hinsicht vorzügliche zu nennen,
im Druck und Papier wie in den kleinen aber doch so deutlichen Lettern,
und überhaupt in der ganzen Einrichtung. Dasselbe gilt von der Correctheit
des so schwierigen Druckes; den einzigen (nicht bedeutenden) Verstoss der
Art, den wir zu entdecken vermochten, bietet S. 27, wo statt Lhoyoagjot
gedruckt steht Bii/ygdcpot. Und so empfehlen wir mit voller Ueberzeugung
allen Freunden der classischen Literatur diesen bibliographischen Führer und
Rathgeber, den besten und den vollständigsten, den wir besitzen.
Chr. Bähr«
 
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