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Literaturberichte aus Italien.

Jeitung herausgegeben hatte, giebt derselbe hier den Protagoras, ebenfalls mit
philologisch literarischen Anmerkungen. Die auch hier gegebene Einleitung
ist länger als dies Gespräch des Socrates mit diesem und andern Sophisten.
Hrn. Bonghi ist Schüler des Anton Rosmini, welchen Manche für den ersten
Philosophen der Neuzeit halten.
II trattato della sfera di Ser Brunetto Latini, da Bartolome Sareo. Milano 1858,
presso Boniardi-Pogliani.
ist als altes Sprachdenkmal zu erwähnen.
Für den Unterricht in den Real-Schulen ist folgendes Werk bestimmt:
Manuale di storia del commercio, delle Industrie e dell economia politica, dal
professore Boccardo, Torino 1858. 8o. 462 S,
welches eine recht gute Geschichte des Handels, des Gewerbfleisses und der
Staatswirtbschaft enthält.
Ueberhaupt gewinnt das Studium der Staatswirthschaft in Italien eine
immer weitere Verbreitung, wie folgendes Werk zeigt:
Trattato di economia sociale dalV avvocato Bartolomeo Trinoi, l'irenze 1858.
presso Barbera.
Der Verfasser behandelt diesen Gegenstand unter folgenden vier Gesichts-
punkten: Die Production, die Vertheilung des Vermögens, dessen Circulation
und dessen Verzehrung. Der Verfasser ist ein Gegner der von Malthus auf-
gestellten Grundsätze.
I miet trent anni, rimembranze letterarie politiche storiche, artistiche, colla re-
produzione dell episodio Filippo ed Alamena, relativa all ultime guerre
dell' indipendenza Greca, di Domenico Biorci. Torino 1859. presso Bolta,
Diese Lebens-Erinnerungen eines vielerfahrenen Mannes während des Be-
freiungs-Kriegs in Griechenland dürften unsern Philhellenen willkommen sein.
So wie unser Körner aus der Zeit unserer Erhebung gegen den französi-
schen Druck als der Dichter der heldenmiithigen Vaterlandsliebe erscheint, so
ist es für die Italiener ihr Mamelli:
Poesi di Goffredo Mamelli, Tortona 1859.
Vaterland und Liebe begeisterten diesen Dichter, wie einst den Petrarca*
sein Beruf waren die Waffen und die Dichtkunst; ihn traf eine französische
Kugel, gegen welche er die Denkmäler Roms vertheidigen wollte, als die Rö-
mer mit Hülfe begeisterter Jünglinge aus verschiedenen Theilen Italiens ihre
unbefestigte Stadt zur Bewunderung alter Soldaten eines glücklicheren Erfol-
ges würdig, länger hielten, als es die erfahrensten Krieger für möglich ge-
halten hatten.

JVeigehaur
 
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