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BucolL Graecc. ed. Ahrend.

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Die jüngeren Scholien, welche von byzantinischen Gelehrten,
von dem dreizehnten Jahrhundert an abgefasst worden sind, lassen
sich, wie hier nachgewiesen wird, auf Manuel Moschopulus, Maxi-
mus Planudes und Triclinius zurückführen, wenn es auch kaum ei-
nem Zweifel unterliegen kann, dass äusser diesen noch andere
Byzantiner sich mit der Erklärung Theokrits befasst haben, die wir
nicht weiter kennen. Der Verfasser war vor Allem bemüht, eine
genaue Scheidung unter den Scholien, die der älteren Zeit, und un-
ter denen, welche der neueren Zeit angehören, vorzunehmen: er hat
desswegen die Handschriften, welche die Scholien der einen oder
der andern Classe enthalten, näher untersucht und geordnet, um da-
mit eine sichere Grundlage für die Bestimmung dessen, was jeder
Classe zuzuweisen ist, und dann auch für die Wiederherstellung des
Textes selbst zu gewinnen: und da das Ganze der vorhandenen
Scholien aus sehr verschiedenartigen Bestandtheilen zusammengesetzt
ist und aus eben so verschiedenartigen Quellen stammt, so ist die
Ausscheidung und Unterscheidung dieser verschiedenen Bestandteile
mit eine der Hauptaufgaben des Herausgebers gewesen, die er mit
seltener Ausdauer und aller Genauigkeit vorgenommen hat, um auf
diese Weise die Quelle eines (jeden Scholiums wie jeder einzelnen
Glosse zu erkennen. Es bildet nun allerdings die älteste Ausgabe
der Scholien durch Calliergos die Grundlage des Ganzen, und ist
dieser Text, der in den nachfolgenden Ausgaben der Scholien mehr-
fachen Veränderungen unterlag, hier auf seine frühere und ursprüng-
liche Gestalt zurückgeführt und eben so die alte Ordnung wieder-
hergestellt. Was in der Folge hinzugekommen, d. h. was spätere
Herausgeber aus andern Quellen hinzugefügt, oder was der Verf.
selbst aus den neu von ihm benützten Hülfsmitteln, unter denen
insbesondere die Genfer Handschrift, dieselbe, aus welcher Adert
früher Excerpte veröffentlicht hatte, zu beachten ist, aufgenommen
hat, das ist durch runde Klammern davon getrennt und am Schluss
die Angabe der Quelle, aus welcher der Zusatz aufgenommen, an-
gegeben, eben so wie bei jedem Scholium durch Vet. und Rec.
das Alter desselben angedeutet ist. Von den eigentlichen Scholien,
d. h. den umfassenderen Wort- und Sacherklärungen getrennt sind
die kürzeren Glossen (Linearglossen), die meist nur in einzelnen
Worten bestehen und aus einer andern Quelle, als der Ausgabe des
Calliergos oder der Genfer Handschrift stammen, indem Alles, was
an diesen beiden Orten sich findet, unter den Scholien seine Stelle
erhalten hat. Und da sich in den Etymologicis, sowie bei Eusta-
thius und Gregorius Corinthius Einiges findet, was erweislich aus al-
ten Erklärungen des Theokrit stammt, aber in der erhaltenen Scho-
liensammlung sich nicht vorfindet, so ist auch dieses, zur Vervoll-
ständigung des Ganzen, und stets unter Angabe der Quelle hinzu-
gekommen, eben so Einiges, was bei den Lexicographen Hesychius,
Photius, Suidas vorkommt, und einer gleichen Quelle entstammen
dürfte.
 
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